2020
Hier finden Sie aktuelle Meldungen für 2020 zu den Themen des Lebensrechts.
23.12.20: Ethikrat Ad-hoc-Empfehlung zu Langzeitpflege: Ein Mindestmaß an sozialen Kontakten trotz Infektionsschutzes
Am 18.12.2020 hat der Deutsche Ethikrat eine Ad-hoc-Empfehlung zur Langzeitpflege in Zeiten der Corona-Pandemie veröffentlicht.
In dem vierseitigen Papier schlägt er Maßnahmen vor, die in Einrichtungen der Langzeitpflege lebenden Menschen trotz der aktuell gebotenen Infektionsschutzmaßnahmen ein Mindestmaß an sozialen Kontakten sichern sollen.
» Mehr zur Ethikrat Ad-hoc-Empfehlung zu Langzeitpflege in Zeiten der COVID-19 Pandemie
20.12.20: Ethikrat Online-Veranstaltung zu Phänomenologie der Sterbe- und Selbsttötungswünsche
Am 17.12.20 veranstaltete der Deutsche Ethikrat online eine öffentliche Anhörung zu „Phänomenologie der Sterbe- und Selbsttötungswünsche“.
Wie der Ethikrat zum Hintergrund ausführte, sind Sterbe- und Selbsttötungswünsche eingebettet in das komplexe Phänomen der Suizidalität. Gleichwohl sei eine differenzierte Betrachtung ihres Verhältnisses zueinander nötig. Suizidales Begehren könne zwar als prägnanter Ausdruck eines Sterbewunsches interpretiert werden, nicht jeder Sterbewunsch führe aber zu einer latenten oder manifesten Suizidalität.
Auf dieser Basis diskutierte der Deutsche Ethikrat die – mögliche – Freiheit von Selbsttötungsentscheidungen im Rahmen einer öffentlichen Anhörung.
Weitere Informationen:
Öffentliche Anhörung: Phänomenologie der Sterbe- und Selbsttötungswünsche
Online-Veranstaltung des Deutschen Ethikrates am 17. Dezember 2020, 09:30 Uhr – 13.40 Uhr
Dort gibt es die Live-Aufzeichnung, eine Tagungsmappe und alle Präsentationen
17.12.20: Kongress Leben.Würde 2021 vertagt auf 2022
Der ursprünglich für den vom 12. bis 14. März 2021 geplante Kongress „Leben. Würde 2021“ auf dem Schönblick in Schwäbisch Gmünd wurde coronabedingt auf den 21.- 23. Oktober 2022 verschoben. Die Corona-Maßnahmen in Deutschland machen es laut Veranstalter unumgänglich. Das Programm wird demnächst entsprechend aktualisiert.
Zum Inhalt: Das Verbot jeglicher Beihilfe zum Suizid ist aufgehoben, das Geschäft mit „Leihmütter“-Babys boomt, 100.000 Kinder werden jedes Jahr allein in Deutschland abgetrieben: Die im Grundgesetz verbriefte Menschenwürde ist nicht bei allen Menschen unantastbar. Der breit aufgestellte, ökumenische Kongress bezieht Position für einen konsequenten und uneingeschränkten Lebensschutz. Ärzte, Biologen, Philosophen, Juristen, Theologen, Politiker, Journalisten und Experten von Lebensrechtsorganisationen geben Orientierung und neue Impulse.
Der Kongress vernetzt Lebensrechtler, informiert über die aktuellen Debatten, zeigt Initiativen zum Handeln auf und gibt in Seminaren konkrete Tipps, wie auch Sie in Ihrem Alltag das Recht auf Leben unterstützen und Lebensschützer sein können.
» Mehr Infos zum Kongress Leben.Würde 2022
15.12.20: Filmkritik: Sieben Tage in einer Abtreibungsklinik
Eine SWR-Journalistin filmt den Tod der Ungeborenen, das Leid der Frauen und die Rechtfertigungen des Arztes. „Mehr als 100.000 Frauen erleben das jedes Jahr in Deutschland!“ Mit diesen Worten beginnt Fernseh-Reporterin Luisa Szabo ihre filmische Dokumentation von sieben Tagen Dreharbeit in einer Abtreibungspraxis.
Der sehenswerte Film ist seit 11.11.2020 online auf youtube abrufbar. Die Stiftung Ja zum Leben hat dazu am 07.12.20 eine ausführliche Filmkritik veröffentlicht.
Weitere Infos:
Filmkritik: Sieben Tage in einer Abtreibungsklinik
Stiftung Ja zum Leben, 07.12.2020
7 Tage… In der Abtreibungsklinik
SWR Doku 11.11.2020 auf youtube
09.12.20: Papstbotschaft zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung
Papst Franziskus hat zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember 2020 eine eindringliche Rede gehalten. Darin prangert das Oberhaupt der katholischen Kirche die zunehmende Bedrohung für Menschen mit Behinderung durch die „Wegwerfkultur“ an.
Es sei „wichtig, eine Kultur des Lebens zu fördern, die unermüdlich die Würde jedes Menschen betont, insbesondere zum Schutz von Männern und Frauen mit Behinderung“, so der Papst. Das katholische Nachrichtenportal kath.net dokumentierte die Rede im Wortlaut.
Papst erinnert an unsere Behinderten, bedroht durch die „Wegwerfkultur“
kath.net 03.12.2020
International Day of People With Disabilities (UN)
07.12.20: Bundesverwaltungsgericht: Chromosomen-Screening ohne Zustimmung der Ethikkommission unzulässig
Genetische Untersuchungen an in vitro erzeugten Embryonen im Blastozystenstadium (ca. 5 Tage nach der Befruchtung) auf numerische Chromosomenaberrationen erfüllen die Voraussetzungen einer Präimplantationsdiagnostik (PID) nach dem Embryonenschutzgesetz (ESchG). Sie dürfen daher nicht ohne zustimmende Bewertung einer Ethikkommission für Präimplantationsdiagnostik vorgenommen werden. Das hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig am 02.12.2020 entschieden. Das Gericht hat damit den Embryonenschutz gestärkt.
Mehr in einem ausführlichen Beitrag im Aerzteblatt online vom 02.12.2020.
02.12.20: Resolution: EU-Parlament verurteilt Abtreibungsurteil des polnischen Verfassungsgerichtshofs
Das Europäische Parlament hat am 25.11.20 in einer Resolution das kürzlich gefällte Abtreibungsurteil des polnischen Verfassungsgerichtshofs vom 22. Oktober verurteilt. Sie sehen darin einen Rückschlag für die „sexuellen und reproduktiven Rechte“ der Frauen in Polen und betonen die gesetzliche Verpflichtung der EU, diese Rechte zu wahren und zu schützen.
» Mehr zur EU-Resolution zum Abtreibungsurteil des polnischen Verfassungsgerichtshofs
28.11.20: Embryonenschutz, Abtreibung und Sterbehilfe: Grüne verabschieden neues Grundsatzprogramm
Die Grünen haben nach knapp dreijährigem Prozess bei ihrem Online-Bundesparteitag am 22.11.2020 ihr neues Grundsatzprogramm verabschiedet. Darin haben sie auch diverse biopolitische Weichen für sich gestellt, u.a. zu Sterbehilfe, Abtreibung und Embryonenschutz.
22.11.20: Zur Kostenersparnis: Kanadas Ökonomen favorisieren Sterbehilfe-Ausweitung
Spielen ökonomische Interessen bei der Einführung von Pro-Sterbehilfe-Gesetzen eine Rolle? Diese Frage beleuchtet das Österreichische Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) am Beispiel Kanadas in einem Beitrag vom 19.11.2020.
„Das Beispiel Kanada zeigt uns auf erschreckende Weise, dass Kostenreduktion durch Sterbehilfe eine offenbar viel größere Rolle spielt als in der Öffentlichkeit wahrgenommen“, sagt die Wiener Bioethikerin Susanne Kummer. Die IMABE-Geschäftsführerin verweist auf einen offiziellen Report mit dem Titel Cost Estimate for Bill C-7 “Medical Assistance in Dying” (20.10.2020).
13.11.20: Sterbehilfe: Studie zu Haltung und Praxis bei medizinischem Personal in Deutschland
Eine Mitte Oktober 2020 veröffentlichte Studie von Prof. Dr. Karl H. Beine, emeritierter Lehrstuhlinhaber für Psychiatrie der Universität Witten/Herdecke, liefert Einblicke zu Haltung und Praxis bei medizinischem Personal in Deutschland bezüglich Sterbehilfe.
Demnach haben 84 Ärzte und 65 Pflegende in Deutschland in den vergangenen zwei Jahren mindestens einmal Patienten auf deren ausdrückliches Verlangen hin oder sogar ohne diese Wunsch getötet. Für die Dauer ihrer Tätigkeit als Arzt bzw. Pflegenden gaben 278 Ärzte und 117 Pflegende an, mindestens einmal das Leben eines Patienten auf diese Weise beendet zu haben. In etwa der Hälfte der Fälle seien die Patienten nicht mehr in der Lage gewesen, sich zu äußern.
Die Angaben zu Sterbehilfe wurden mit deskriptiven Begriffen und zugeordneten Definitionen in einer anonymen Online-Befragung unter 2507 ärztlich tätigen Personen und unter 2683 Pflegenden erhoben. Die Studie ist in der Deutschen Medizinischen Wochenschrift DOI: 10.1055/a-1235-6550 erschienen und kostenlos online abrufbar.
Weitere Informationen:
Sterbehilfe: Befragung beleuchtet Haltung und Praxis bei medizinischem Personal in Deutschland
Pressemitteilung Universität Witten/Herdecke 10.11.20
Praxis der Sterbehilfe durch Ärzte und Pflegekräfte in deutschen Krankenhäusern
Dtsch Med Wochenschr 2020; 145: e123–e129 vom 13.10.20 (7 Seiten, PDF-Format)
07.11.20: Richtungsweisendes Bundesverwaltungsgerichtsurteil zur Präimplantationsdiagnostik
Besteht für Nachkommen eines genetisch vorbelasteten Paares das hohe Risiko, an der klassischen Form der Myotonen Dystrophie Typ 1 zu erkranken, kann im Einzelfall die Durchführung einer Präimplantationsdiagnostik (PID) erlaubt sein. Das hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig am 05.11.20 entschieden.
Mit dem Urteil wird nach Ansicht von Kritikern das Embryonenschutzgesetz weiter ausgehöhlt. Mehr dazu in einem Beitrag von Stefan Rehder in „Die Tagespost“.
Richter schleifen Embryonenschutz weiter
Die Tagespost 05.11.20
01.11.20: Analyse und Wertung aus der Perspektive des Lebensrechts zur Leopoldina-Stellungnahme „Fortpflanzungsmedizin in Deutschland – für eine zeitgemäße Gesetzgebung“
Im März 2019 hat die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina unter Federführung des Mannheimer Medizinrechtlers Jochen Taupitz eine ausführliche Stellungnahme (124 Seiten, 438 Fußnoten, 408 Literaturstellen) zur Fortpflanzungsmedizin veröffentlicht. Im Kern besteht sie aus einem wissenschaftlich gerahmten Plädoyer für eine Aushöhlung des Embryonenschutzgesetzes und eine radikale Liberalisierung der Reproduktionsmedizin in Deutschland.
In der aktuellen Ausgabe 03/2020 der Zeitschrift für Lebensrecht, herausgegeben von der Juristen-Vereinigung Lebensrecht e.V., gibt es nun eine ausführliche Analyse und Wertung aus der Perspektive des Lebensrechts zur Leopoldina-Stellungnahme. Verfasser des kritischen Papiers sind Paul Cullen, Michael Kiworr und Axel W. Bauer.
Die Stellungnahme der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina „Fortpflanzungsmedizin in Deutschland – für eine zeitgemäße Gesetzgebung“. Eine Analyse und Wertung aus der Perspektive des Lebensrechts
Paul Cullen, Michael Kiworr, Axel W. Bauer
Auszug aus der Zeitschrift für Lebensrecht Ausgabe 03/2020 der Juristen-Vereinigung Lebensrecht e.V. vom Oktober 2020 (12 Seiten, PDF-Format)
31.10.20: DHPV: Sterbende Menschen jetzt nicht allein lassen – Corona-Schnelltests auch für Mitarbeitende von ambulanten Hospizdiensten
Corona-Schnelltests soll es auch für Mitarbeitende von ambulanten Hospizdiensten geben, um sterbende Menschen jetzt nicht allein zu lassen. Das fordert der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) in einer Presseaussendung vom 30.10.2020.
„Die Beschränkungen, die im Moment erneut in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zur Anwendung kommen, dürfen nicht dazu führen, dass Menschen wieder isoliert und einsam sterben“, so Winfried Hardinghaus, Vorsitzender des DHPV.
» Mehr zur DHPV-Forderung nach Corona-Schnelltests für Mitarbeitende von ambulanten Hospizdiensten
23.10.20: Organspende: Geänderte Richtlinie der Bundesärztekammer zur Spendererkennung in Kraft
Zum 1. September 2020 trat die geänderte Richtlinie „Spendererkennung“ der Bundesärztekammer in Kraft. Hierauf macht die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e.V. (DIVI) in einer Presseaussendung vom 21.10.20 aufmerksam. Das Bundesministerium für Gesundheit hat bereits am 01.07.2020 der Richtlinienänderung zugestimmt.
In der Richtlinie geht es um die entscheidende Frage, wer bei schwerster Hirnschädigung unter ärztlichen Gesichtspunkten für eine Organentnahme infrage kommt. Die neue Richtlinie schaffe nach Ansicht von DIVI nun Klarheit.
16.10.20: Niederlande wollen Sterbehilfe für unter 12-Jährige legalisieren
In den Niederlanden gibt es einen Vorstoß, Sterbehilfe auch für sterbenskranke Kinder unter 12 Jahren zu legalisieren. Gesundheitsminister Hugo de Jonge habe am 13.10.20 eine entsprechende Regulierung angekündigt, berichtet das Ärzteblatt online.
Bislang dürfen unter bestimmten Umständen schwerkranke Babys bis 12 Monate mit Einwilligung der Eltern getötet werden. Ebenso können Kinder ab 12 Jahren Sterbehilfe in Anspruch nehmen. Die Lücke zwischen einem Jahr und unter 12 Jahren soll nun geschlossen werden.
13.10.20: Vatikan veröffentlicht “Schreiben über die Sorge an Personen in kritischen Phasen und in der Endphase des Lebens“ (Samaritanus bonus)
Die Vatikanische Kongregation für die Glaubenslehre hat Mitte Juli 2020 ein “Schreiben über die Sorge an Personen in kritischen Phasen und in der Endphase des Lebens“ (Samaritanus bonus) vorgelegt.
Der Brief wurde offiziell am 22.09.2020 bei einer Pressekonferenz vorgestellt. Er behandelt u.a. das Verbot der Euthanasie und des assistierten Suizids. Diese bleiben demnach ethisch verboten.
09.10.20: Welthospiztag 2020: Solidarität bis zuletzt
Am 10. Oktober 2020 ist Welthospiztag. Unter dem Motto „Solidarität bis zuletzt.“ laden überall in Deutschland Hospizdienste und -einrichtungen zu Veranstaltungen rund um die Hospiz- und Palliativarbeit ein.
Noch immer scheine in der breiten Öffentlichkeit zu wenig bekannt zu sein, dass Hospizarbeit und Palliativversorgung umfassende Möglichkeiten zur Unterstützung eines würdevollen, weitgehend beschwerdefreien, durchaus selbstbestimmten und eher am natürlichen Ablauf ausgerichteten Sterbens bieten. Hierauf macht der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) in einer Presseaussendung vom 06.10.20 aufmerksam.
Damit diese Möglichkeiten in der Öffentlichkeit mehr Gehör finden, informieren anlässlich des Welthospiztags überall in Deutschland Hospizdienste und -einrichtungen über ihre Arbeit.
07.10.20: Videoaufzeichnungen zur BVL-Fachtagung „Lebensbejahende Bindungen“ online
Seit kurzem sind die Videoaufzeichnungen zur BVL-Fachtagung „Lebensbejahende Bindungen – Grenzen von Autonomie und Selbstbestimmung“ vom 18.09.2020 online abrufbar. Hierauf machte der Bundesverband Lebensrecht aufmerksam.
Die Fachtagung beleuchtete aus verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven, wie die für den Menschen existenziellen Bindungen im vorgeburtlichen Stadium und am Lebensende im Zusammenhang mit Autonomie und Selbstbestimmung zu betrachten sind.
06.10.20: Diskussionsbeitrag zum Ärzteblatt-Thema „Das Dilemma der Reproduktionsmedizin“
Am 11. September 2020 erschien im Deutschen Ärzteblatt 117(37): A-1666 / B-1428 ein Beitrag zum Thema „Embryonenschutzgesetz: Das Dilemma der Reproduktionsmedizin“ sowie „Reproduktionsmedizin: Junges Fachgebiet, alte Gesetze“ von Dr. med. Eva Richter-Kuhlmann.
Hierzu gibt es aus den Reihen der Ärzte für das Leben e.V. einen Diskussionsbeitrag vom 18.09.20, den wir auf unserer Seite im Wortlaut veröffentlichen.
Der Beitrag erschien in gekürzter Form als Leserbrief unter der Überschrift „Reproduktionsmedizin: Naturalistischer Fehlschluss“ in Dtsch Arztebl 2020; 117(40): A-1873 / B-1593 vom 02.10.2020
» Zum Diskussionsbeitrag zum Ärzteblatt-Thema „Das Dilemma der Reproduktionsmedizin“
29.09.20: Neuregelung der Suizidbeihilfe auf Agenda des Deutschen Ärztetages im Mai 2021
Die Bundesärztekammer (BÄK) denkt über eine Änderung des Berufsrechts bei der ärztlichen Beihilfe zu Selbsttötungen nach.
Das Thema stehe nun auf der Agenda des Deutschen Ärztetages im Mai 2021, berichtet das Deutsche Ärzteblatt online am 28.09.2020 unter Berufung auf ein Interview mit dem BÄK-Präsidenten Klaus Reinhardt im Nachrichtenmagazin SPIEGEL. Mehr im Ärzteblatt-Artikel.
Sterbehilfe auf Agenda des Deutschen Ärztetages
AERZTEBLATT.DE 28.09.20
25.09.20: Euthanasie-Gedenkstätten äußern Sorge über eine mögliche Triage bei intensivmedizinischen Kapazitätsengpässen im Rahmen der Corona-Pandemie
In einer gemeinsamen Stellungnahme haben fünf Euthanasie-Gedenkstätten ihre Sorge über die Diskussionen über die intensivmedizinische Versorgung von Senior*innen sowie Menschen mit Vorerkrankungen oder Behinderungen (Stichwort: Triage) in der Corona-Pandemie geäußert.
In der Stellungnahme vom 13.07.20 erinnern die unterzeichnenden Gedenkstätten an Abwertung, Ausgrenzung und Ermordung von Menschen im Nationalsozialismus. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt in der Vermittlung der Geschichte dieser (Medizin-)Verbrechen.
21.09.20: 2,8 Prozent mehr Abtreibungen im 2. Quartal 2020 als im Vorjahresquartal
Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland lag im 2. Quartal 2020 mit rund 25.100 gemeldeten Fällen um 2,8 Prozent höher als im 2. Quartal 2019. Dies teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am 14.09.20 mit.
Demnach sind in diesem Ergebnis im geringen Umfang nachträglich gemeldete Daten aus dem 1. Quartal 2020 enthalten, da aufgrund der Corona-Pandemie nicht alle auskunftspflichtigen Arztpraxen und Krankenhäuser ihre Daten fristgerecht gemeldet hatten. Unter Berücksichtigung dieses Effektes liegt die Zunahme der Zahl der Abtreibungen im 2. Quartal 2020 gegenüber dem 2. Quartal 2019 etwa 0,5 Prozentpunkte niedriger, so Destatis.
» Zum ausführlichen Bericht zu den Abtreibungszahlen für das 2. Quartal 2020
19.09.20: Über 3.000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben 2020
Pro-Life-Kundgebung im politischen Zentrum Berlins
„Wir lieben das Leben!“ Unter diesem Motto haben unter Corona-Bedingungen über 3.000 Teilnehmer an der alljährlichen Kundgebung beim Marsch für das Leben am 19.09.2020 in Berlin teilgenommen. Viele tausend weitere verfolgten die Veranstaltung im Fernsehen oder im Live-Stream zu Hause. Dies teilte der Veranstalter, der Bundesverband Lebensrecht (BVL) in einer Presseaussendung mit.
Auch die Ärzte für das Leben waren rege eingebunden, sowohl im Vorfeld bei der Organisation als auch beim Marsch.
» Zum Bericht zum Marsch für das Leben und zur BVL-Fachtagung am 18.09.2020
18.09.20: Lesenswerter Beitrag zur Abtreibungsdebatte: Schwache muss man schützen
Am 17.09.20 erschien in der Mittelbayerischen Zeitung von unserem 2. Vorsitzenden, Dr. med. Adam Franke, ein Beitrag zur Abtreibungsdebatte.
Abtreibung: Schwache muss man schützen
Die schleichende Normalisierung der Tötung löst keine Probleme. Viele finden, Kranke, Schwache und Kleine seien weniger wert.
von Dr. med. Adam Franke
14.09.20: Filmtipp: „Unplanned. Was sie sah, änderte alles“
Ab sofort ist der Film: „Unplanned. Was sie sah, änderte alles“ auf DVD in deutscher Synchronfassung erhältlich und kommt auch in die Kinos.
Der Film erzählt die wahre Geschichte von Abby Johnson, die in Amerika acht Jahre Leiterin einer Beratungs- und Abtreibungsklinik war und dann zur überzeugten Menschenrechtsaktivistin wurde.
» Mehr Infos zum Film „Unplanned. Was sie sah, änderte alles“
12.09.20: Deutscher Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) warnt: Suizidpräventive Arbeit in Gefahr
Im Februar 2020 hat das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) das Verbot der geschäftsmäßigen Förderung der Suizidbeihilfe außer Kraft gesetzt (§ 217 StGB). Mit seinem Urteil hat es einer Liberalisierung der Suizidhilfe den Weg geebnet, welche in ihrer Radikalität selbst von den Befürwortern nicht erwartet worden war.
Zum Internationalen Tag der Suizidprävention am 10.09.2020 warnte der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) in einer Pressemitteilung, der mit dem Urteil des BVerfG zu erwartende erleichterte Zugang zum assistierten Suizid gefährde die suizidpräventive Arbeit auch im Rahmen der Hospiz- und Palliativarbeit.
08.09.20: Bundesverband Lebensrecht zu aktuellen Behauptungen in Bezug auf den Marsch für das Leben
Aktuell kursieren Gerüchte und Behauptungen, der Marsch für das Leben sei eine „Anti-Corona“-Demonstration oder werde durch solche und weitere Fremd-Themen oder -Bewegungen unterwandert. Die Vorsitzende des Bundesverband Lebensrecht (BVL), Alexandra Linder veröffentlichte dazu am 08.09.20 die folgende Stellungnahme.
» Zur Stellungnahme von Alexandra Linder vom Bundesverband Lebensrecht
03.09.20: Bundesärztekammer fordert eine Reform des Embryonenschutzgesetzes
Die Bundesärztekammer (BÄK) hat am 02.09.2020 ein „Memorandum für eine Reform des Embryonenschutzgesetzes“ veröffentlicht. Darin fordert die Bundesärztekammer, die in Deutschland geltende „Dreierregel“ bei der künstlichen Befruchtung abzuschaffen, die Eizellspende zu legalisieren und die Embryonenspende rechtlich zu regeln.
26.08.20: Bundesregierung: Debatte über Organlebendspende noch ungewiss
Die FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag hat am 22. Juli 2020 eine Kleine Anfrage an die Bundesregierung zu einer Debatte über die Organlebendspende gestellt. Sie beruft sich darin auf Forderungen von Bundesgesundheitsminister Spahn, dass darüber diskutiert werden müsse. Nun liegt die Antwort der Bundesregierung vor.
Die Frage einer möglichen Änderung der Organlebendspende-Regelungen in Deutschland setze „eine sorgfältige Prüfung und Diskussion unter Berücksichtigung unterschiedlicher Aspekte“ voraus.
» Mehr im Themenspecial zur Debatte über Organlebendspende auf www.organspende-aufklaerung.de
25.08.20: Urteil: Gericht untersagt Abtreibungsgegner Äußerungen über Ärztin Hänel
Das Landgericht Hamburg hat dem Betreiber der Internetseite „Babykaust“ Klaus Günter Annen in einem Urteil zu einer Unterlassungklage untersagt, bei Äußerungen über die Gießener Ärztin Kristina Hänel Schwangerschaftsabbrüche mit dem Holocaust zu vergleichen.
Annen muss zudem eine Entschädigung in Höhe von 6.000 Euro an Hänel zahlen. Dies berichtete u.a. das Deutsche Ärzteblatt online am 24.08.2020.
» Mehr zum Urteil: Gericht untersagt Abtreibungsgegner Äußerungen über Gießener Ärztin Hänel
23.08.20: Bundesverfassungsgericht-Beschluss: Regierung muss Triage vorerst nicht regeln
Der Gesetzgeber muss vorerst nicht verbindlich regeln, wen Ärzte in der Corona-Pandemie bei medizinischen Engpässen wie zum Beispiel bei fehlenden Beatmungsgeräten retten sollen und wen nicht. Das Bundesverfassungsgericht wies mit einem am 14.08.20 veröffentlichten Beschluss vom 16.07.20 zur Triage einen entsprechenden Eilantrag von neun Menschen mit Behinderung und Vorerkrankungen ab.
» Mehr zum Bundesverfassungsgericht-Beschluss zur Regelung der Triage
20.08.20: Konzeptpapier vorgelegt: Bundesregierung will bessere Versorgung bei Abtreibungen
Die Bundesregierung strebt eine bessere Versorgung bei Schwangerschaftsabbrüchen an. Dies berichtete die Süddeutsche Zeitung am 18.08.2020 unter Berufung auf ein vorliegendes Konzeptpapier des Bundesgesundheitsministeriums und der Bundesärztekammer, das sich derzeit in der Ressortabstimmung befinde.
Hintergrund sind getroffene Vereinbarungen im Rahmen der letzten Änderungen zum umstrittenen Paragrafen 219a, „die Qualität der medizinischen Versorgung von Frauen“ bei Abtreibungen zu sichern.
Mehr im ausführlichen Artikel auf sueddeutsche.de vom 18.08.2020 und ergänzend im Ärzteblatt vom 19.08.20.
16.08.2020: Erinnerung: Marsch für das Leben am 19. September 2020 in Berlin und BVL-Fachtagung finden statt
Der diesjährige Marsch für das Leben am 19. September 2020 in Berlin findet wie geplant statt. Allerdings ist die Teilnehmerzahl auf 5000 begrenzt und es ist eine Anmeldung beim Bundesverband Lebensrecht (BVL) erforderlich. Auch die BVL-Fachtagung davor am 18.09.20 zum Thema „Lebensbejahende Bindungen – Grenzen von Autonomie und Selbstbestimmung“ findet statt.
Beginn des Marsches am 19.09.20 ist um 13:00 Uhr mit der Kundgebung. Anschließend folgt der gemeinsame Marsch für das Leben durch Berlin. Die Wegstrecke ist maximal 3 km lang und barrierefrei. Im Anschluss findet ein Ökumenischer Gottesdienst statt. Die Veranstaltung endet gegen 17:30 Uhr.
Wer nicht teilnehmen kann, kann erstmals über Live-Stream die Veranstaltung auf einer Leinwand/am Computer mitverfolgen, fast so, als wären Sie dabei.
» Mehr zum Marsch für das Leben 2020 und die BVL-Fachtagung und zur Anmeldung.
11.08.20: Antwort der Bundesregierung auf Kleine Anfrage der FDP-FRaktion zu einer möglichen Neuregelung der Suizidbeihilfe
Die FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag hat Mitte Juli eine Kleine Anfrage zur Meinungsbildung und zu weiteren Planungen der Bundesregierung zur Neuregelung der Sterbehilfe gestellt (Drucksache 19/21119). Nun liegt die Antwort der Bundesregierung zu den gestellten 28 Punkten vor.
Die Entwicklung eines legislativen Schutzkonzeptes bedürfe einer sorgfältigen Prüfung aller vom Bundesverfassungsgericht aufgezeigten Anforderungen im Urteil vom Februar diesen Jahres. Hierzu seien vertiefte Diskussionen im Parlament und innerhalb der Bundesregierung nötig.
» Mehr zur Antwort der Bundesregierung auf Kleine Anfrage FDP-Fraktion zu einer möglichen Neuregelung der Suizidbeihilfe auf www.sterbehilfe-debatte.de
07.08.20: Abtreibung: Gesetzeslage zum Schutz von Ärzten für Bundesgesundheitsminister Spahn ausreichend
Derzeit plant die Bundesregierung keine Gesetzesverschärfungen, um Ärzte, die Abtreibungen vornehmen, und betroffene Frauen stärker als bisher vor Lebensschützern zu schützen. Die rechtlichen Möglichkeiten seien nach Ansicht von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ausreichend, berichtete das Ärzteblatt online am 06.08.2020.
Zuvor hatte die BÄK-Vizepräsidentin Dr. Heidrun Gitter in einem am 25.07.20 veröffentlichten Interview mit dem Deutschen Ärzteblatt den Gesetzgeber aufgefordert, Ärztinnen und Ärzte besser vor „aggressiven Abtreibungsgegnern“ zu schützen. (Siehe unsere Meldung vom 29.07.20 unten)
Weitere Informationen:
Schwangerschaftsabbrüche: Gesetzeslage zum Schutz von Ärzten für Spahn ausreichend
aerzteblatt.de 06.08.2020
29.07.20: Interview: BÄK-Vizepräsidentin für mehr Schutz für Ärzte, die Abtreibungen durchführen
Seit einem Jahr können sich Ärztinnen und Ärzte sowie Krankenhäuser und weitere Einrichtungen, die Schwangerschaftsabbrüche unter Voraussetzung des Paragrafen 218a durchführen, auf eine öffentliche Liste der Bundesärztekammer (BÄK) aufnehmen lassen. In ihrer Zwischenbilanz im Deutschen Ärzteblatt vom 25.07.20 fordert BÄK-Vizepräsidentin Dr. Heidrun Gitter den Gesetzgeber auf, Ärztinnen und Ärzte besser vor „aggressiven Abtreibungsgegnern“ zu schützen.
„Der Schutz der Ärzte ist eine Forderung, die wir lauter stellen müssen“
Ärzteblatt vom 25.07.20
Siehe ergänzend:
ROUNDUP: Info-Liste mit Ärzten zu Abtreibungen wächst langsam
Handelsblatt.com 28.07.20
Anm.: Darin kommen auch Ärzte für das Leben e.V. zu Wort.
25.07.20: Kinderwunschbehandlung: Regierung will doch keine bundesweite Förderung
Die Bundesregierung will, anders als im Koalitionsvertrag vereinbart, doch keine bundesweiten Zuschüsse für Kinderwunschbehandlungen einführen. Das geht aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hervor, berichtet das Aerzteblatt online am 24.07.20.
Aktuell können Paare mit unerfülltem Kinderwunsch nur in den Bundesländern staatliche Gelder beantragen, die sich an der Bundes-Förderkooperative „Hilfe und Unterstützung bei ungewollter Kinderlosigkeit“ beteiligen und in diesem Rahmen selber eine finanzielle Förderung anbieten, heißt es zum Hintergrund der Anfrage.
Weitere Informarmationen:
Kinderwunschbehandlung: Regierung bricht Versprechen bundesweiter Förderung
Aerzteblatt.de 24.07.20
Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der FDP-Abgeordneten zu Unerfüllten Kinderwünschen und Kinderwunschbehandlungen
Deutscher Bundestag, Drucksache 19/20905, 08.07.20
22.07.20: Interview: Impfen – pro und contra unter ethischen Gesichtspunkten
Standpunkt – „Soll ich mein Kind impfen lassen oder nicht?“ – das fragen sich viele Eltern, aber auch Erwachsene, wenn man an einen Impfstoff gegen das Corona-Virus denkt. Die Verantwortung ist doppelt, wenn Eltern wissen, dass für die Herstellung eines Impfstoffes Zellen abgetriebener Embryonen verwendet wurden.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnt zwar vor Impfskepsis, doch muss die Frage erlaubt sein, wo die Impfstoffe herkommen und wie sie produziert wurden.
Der Vorsitzende der Ärzte für das Leben, Prof. Dr. med. Paul Cullen, erörtert in einem ausführlichen Radiobeitrag auf Radio horeb vom 19.07.20 die Vor- und Nachteile der Impfung.
Impfen – pro und contra unter ethischen Gesichtspunkten
Interview auf Radio Horeb am 19.07.2020 mit Prof. Paul Cullen, dort als Podcast zum direkt anhören oder als Download
20.07.20: Baden-Württemberg: Debatte um Abtreibungszwang für Ärzte vorläufig beendet
Die Debatte um einen möglichen Zwang für Ärzte zur Durchführung von Abtreibungen in Baden-Württemberg ist vorläufig beendet. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen) wies die grüne Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Soziales und Integration, Bärbl Mielich, indirekt in die Schranken. Sie hatte zuvor erklärt, man prüfe inwieweit man eine Abtreibungsbereitschaft zum Einstellungskritierium für Ärzte und Ärztinnen an Unikliniken machen könne.
» Mehr im ausführlichen Bericht zur Debatte in Baden-Württemberg um Abtreibungszwang für Ärzte
14.07.20: Bundesapothekerkammer (BAK) gegen Kontrahierungszwang bei Suizidbeihilfe
Der geschäftsführende Vorstand der Bundesapothekerkammer (BAK) hat sich im Juni mit der Suizidassistenz mit Arzneimitteln beschäftigt und seine Position an das Bundesgesundheitsministerium (BMG) übermittelt. Dies berichtet der Apotheken-Nachrichtendienst Apotheke-Adhoc am 07.07.20. Demnach äußert sich die BAK explizit nicht zu der Frage, ob der Staat die Abgabe eines Mittels zur Selbsttötung regulieren sollte.
Gleichwohl lehne die BAK aber eine eventuelle zukünftige Abgabeverpflichtung oder die Einbindung eines Apothekers im Vorfeld der Entscheidung eines Suizidwilligen ab. Sie vertrete die Auffassung, dass der Staat seine Bemühungen vorrangig darauf richten sollte, die Begleitung der Patienten in der Palliativversorgung zu verbessern.
» Mehr im Bericht auf Apotheke-Adhoc vom 07.07.20: BAK gegen Kontrahierungszwang bei Sterbehilfe
10.07.20: Baden-Württemberg: Grüne wollen Uniklinik-Ärzte zu Abtreibungen verpflichten
In Baden-Württemberg ist eine Debatte darüber entbrannt, ob Ärzte an Unikliniken verpflichtet werden können, Abtreibungen vorzunehmen und ob von einem Ja dazu Neueinstellungen abhängig gemacht werden können. Der Anstoß dazu kam von der Staatssekretärin im Landessozialministerium, Bärbl Mielich (Bündnis 90/Die Grünen). Hintergrund ist, dass viele junge Ärzte keine Schwangerschaftsabbrüche mehr durchführen wollen.
Bei Lebensrechtsverbänden wie Ärzte für das Leben e.V., Christdemokraten für das Leben (CDL), und der Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA), sowie Landespolitikern stießen die Pläne auf scharfe Kritik.
Weitere Informationen:
Grünen-Politikerin über Abtreibung: „Wir haben eine Verantwortung“
Immer weniger Ärzt*innen führen Schwangerschaftsabbrüche durch. Baden-Württembergs Sozialstaatssekretärin Bärbl Mielich, Grüne, will nun handeln.
TAZ 06.07.20
Kritik: „Gewissensfreiheit durch die Hintertür eines faktischen Teilberufsverbots aushebeln“
„Vorstoß der Grünen in Baden-Württemberg, Anstellung von Ärzten an Universitätskliniken von ihrer Bereitschaft abhängig zu machen, Abtreibungen durchzuführen, ist ein Fanal für die ganze Ärzteschaft.“
Gastkommentar des Medizinprofessors Paul Cullen (Ärzte für das Leben e.V.)
KATH.NET 10.07.20
Deutschland: Abtreibung ist keine medizinische Leistung
Baden-Württemberg: Uniklinik-Ärzte zu Abtreibungen verpflichten?
idea 08.07.20
ALfA fordert Gewissensfreiheit für Ärzte – Baden-Württembergische Landesregierung will Ärzte zu Abtreibungen zwingen
PRESSEMITTEILUNG Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA) 08.07.20
Die Gewissensfreiheit muss geschützt werden!
Gewissensfreiheit behindere das (zwar postulierte, aber nicht bestehende) „Recht auf Abtreibung“ – „Was bei Wehrdienstverweigerung ganz selbstverständlich galt, wird jetzt zur Bedrohung des Rechtsstaates umdefiniert.“
Gastbeitrag von Susanne Wenzel (Christdemokraten für das Leben CDL)
KATH.NET 09.07.20
30.06.20: Bundesverfassungsgericht lässt Vergabe tödlicher Medikamente offen
Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) in Karlsruhe lässt die Frage weiter offen, ob Menschen einen Anspruch gegen den Staat auf die Herausgabe von Medikamenten haben, um sich selbst zu töten. Die 2. Kammer des Ersten Senats des BVerfGs wies am 20.05.20 Aussetzungs- und Vorlagebeschlüsse des Verwaltungsgerichts Köln vom November 2019 aus formalen Gründen zurück.
Mehr dazu im Beitrag „Karlsruhe lässt Vergabe tödlicher Medikamente offen“ im Ärzteblatt online am 30.06.20.
29.06.20: AEM-Stellungnahme: Assistierter Suizid und die Rolle von Medizin und Pflege aus ethischer Sicht
Der Vorstand der Akademie für Ethik in der Medizin (AEM) in Göttingen hat am 29.06.20 eine Stellungnahme veröffentlicht, die die ethischen Rahmenbedingungen für eine Beteiligung von Ärzt*innen und Pflegenden am assistierten Suizid erläutert.
Die AEM reagiert damit auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom 26.02.2020, das das Recht auf Selbstbestimmung auch für die Entscheidung über den eigenen Tod betont und den Staat auffordert dafür Sorge zu tragen, dass jeder Mensch auf zumutbare Weise seinem Leben selbstbestimmt ein Ende setzen könne. Hier komme es laut AEM nun darauf an, die Heilberufe in angemessener Weise in die künftigen Regelungen einzubinden.
Hinweis: Viele der Argumente der AEM in dieser Stellungnahme sind im diametralen Gegensatz zu der Position von Ärzte für das Leben e.V. Wir gegeben diese trotzdem weiter, um die Bandbreite der Diskussion darzustellen.
25.06.20: Neuer Anlauf: Vier Hochschullehrer plädieren in Gesetzesvorschlag für ärztlich assistierten Suizid
Zwei Mediziner und zwei Juristen haben am 22.06.20 in München gemeinsam einen ausformulierten, angeblich verfassungskonformen Gesetzesvorschlag zur Neuregelung des assistierten Suizids vorgelegt. Demnach sollen explizit Ärzte, aber auch Angehörige unter bestimmten Voraussetzungen Sterbewilligen Assistenz beim Suizid leisten dürfen. Eine Verpflichtung dazu für Ärzte soll es jedoch nicht geben. Dies berichtete das Ärzteblatt online am selben Tag.
Der Gesetzesvorschlag stammt aus der Feder des Palliativmediziner Gian Domenico Borasio und Ralf Jox von der Universität Lausanne, dem Tübinger Medizinethiker Urban Wiesing sowie dem Mannheimer Juristen Jochen Taupitz. Das Quartett hatte den Vorschlag schon etwas einmal abgewandelt 2014 gemacht.
Hinweis: Viele der Argumente der 4 Hochschullehrer in diesem Gesetzesvorschlag sind im diametralen Gegensatz zu der Position von Ärzte für das Leben e.V. Wir gegeben diese trotzdem weiter, um die Bandbreite der Diskussion darzustellen.
Weiterführende Informationen:
Wissenschaftler plädieren für ärztlich assistierten Suizid
AERZTEBLATT.DE 22.06.20
Gesetzesvorschlag zur Sterbehilfe: Suizid auf Rezept
Wenn sich ein Mensch freiverantwortlich das Leben nehmen will, sollen nur Ärzte dabei helfen dürfen – so schlägt es der Palliativmediziner Gian Domenico Borasio vor. Hier erklärt er die Hintergründe.
Ein Interview von Beate Lakotta
SPIEGEL 22.06.20
Anm.: Das Interview kann kommentiert werden.
17.06.20: Nach Bundesverfassungsgerichtsurteil zu § 217 StGB: Erstmals assistierte Selbsttötung im Altenheim durch Sterbehilfeverein
Ende Februar 2020 hat das Bundesverfassungsgericht den § 217 StGB, das Verbot der geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung, für nichtig erklärt. Nun hat erstmals nach dem Urteil ein Sterbehilfeverein einem Altenheimbewohner in Norddeutschland bei der Selbsttötung assistiert. Dies berichtete der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) in einer Presseaussendung vom 15.06.2020 sowie diverse Medien.
Dieser Fall mache in besorgniserregender Weise klar, wie das Urteil des Bundesverfassungsgerichts und das schwebende neue Gesetzesverfahren von Sterbehilfevereinen genutzt werden, um ein regelhaftes Angebot nach ihrem Zuschnitt zu fordern, so der DHPV.
» Zum Themenspecial zur ersten assistierten Selbsttötung im Altenheim durch einen Sterbehilfeverein (auf sterbehilfe-debatte.de)
15.06.20: Bundesgesundheitsminister Spahn will neue Sterbehilferegelung erarbeiten
Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) zur Suizidbeihilfe, mit dem ein Verbot gekippt wurde, bereitet Bundesgesundheitsinister Jens Spahn (CDU) seit geraumer Zeit eine gesetzliche Neuregelung vor. Dies berichtete das Ärzteblatt Online am 12.06.20.
» Zum Beitrag auf aerzteblatt.de vom 12.06.20
11.06.20 Vatikan: Ergebnisse der internationalen Ethik-Konferenz zur Pränataldiagnostik 2019 als E-Book
Im Mai 2019 gab es im Vatikan eine dreitägige internationale Pränataldiagnostik-Konferenz unter dem Titel „Yes to Life! Taking care of the precious gift of life in all its frailty“. Die Ergebnisse der Tagung hat der Vatikan am 29.05.20 als E-Book veröffentlicht.
Interessierte können das 290 Seiten umfassende Werk ab sofort kostenlos auf der Webseite des Dikasterium für die Laien, die Familie und das Leben (Dicastery for Laity Familiy and Life) herunterladen.
Zum E-Book „Yes to Life! Taking care of the precious gift of life in all its frailty“ auf Englisch
09.06.20: Statistisches Bundesamt: 2,0 Prozent weniger Schwangerschaftsabbrüche im 1. Quartal 2020 als im Vorjahresquartal
Im 1. Quartal 2020 wurden rund 26.500 Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland gemeldet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am 04.06.20 mitteilte, nahm die Zahl der Abtreibungen im 1. Quartal 2020 gegenüber dem 1. Quartal 2019 um 2,0 Prozent ab.
„Aufgrund der Corona-Pandemie haben allerdings nicht alle Auskunftspflichtigen ihre Daten fristgerecht gemeldet. Diese Daten fehlen daher in den nachgewiesenen Ergebnissen des 1. Quartals 2020. Bezogen auf die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche insgesamt liegt die geschätzte Untererfassung bei knapp 1 Prozent. Berücksichtigt man diesen Antwortausfall, beträgt der Rückgang der Schwangerschaftsabbrüche gegenüber dem Vorjahresquartal gut 1 Prozent“, erklärte Destatis zu den aktuellen Zahlen.
» Zur Destatis-Pressemitteilung zu den Abtreibungszahlen im 1. Quartal 2020
05.06.20: Zum Tag der Organspende am 6. Juni: „Organspende und Hirntod – eine unehrliche Debatte“
Anläßlich des Tages der Organspende am 6. Juni gibt es auf „The European“ einen lesenswerten Artikel von Prof. Paul Cullen, Vorsitzender der Ärzte für das Leben e.V., zum Thema „Organspende und Hirntod – eine unehrliche Debatte“.
Die Transplantationsmedizin ist für viele ein Segen, hat aber gehörige Schattenseiten. Ein zentrales Merkmal ärztlichen Handelns besteht darin, allein dem eigenen Patienten verpflichtet zu sein. Nie darf das Lebensrecht eines Menschen – und sei dieser Mensch schwerkrank oder dem Tod nahe – für das Leben eines anderen Menschen in Frage gestellt werden.
» Zum Beitrag „Organspende und Hirntod – eine unehrliche Debatte“ auf The Euopean, 03.06.20
Außerdem gibt es bei idea ein 3-minütiges Video mit einem Interview mit Prof. Paul Cullen zum Tag der Organspende am 06.06.20
28.05.20: 1. Sitzung des neuen Deutschen Ethikrates: Neue Vorsitzende gewählt und Beratung über Arbeitsprogramm
Der Deutsche Ethikrat hat am 28.05.20 in Berlin in nicht öffentlicher Sitzung zum ersten Mal in neuer Zusammensetzung getagt. Dabei wurden die Vorsitzenden gewählt und über das künftige Arbeitsprogramm beraten.
» Zum Bericht über die 1. Sitzung des neuen Deutschen Ethikrates
27.05.20: Appell: Unsere Zukunft – nicht ohne die alten Menschen
Zahlreiche Prominente aus Politik, Gesellschaft, Kirche und Wissenschaft haben in einem internationalen Appell dazu aufgerufen, das Leben alter Menschen in der Coronakrise nicht abzuwerten. Hintergrund sind Empfehlungen zur Priorisierung bei mangelnden Resourcen im Gesundheitswesen.
„Der Wert des Lebens muss gleich für alle bleiben. Wer das zerbrechliche und schwache Leben der Älteren abwertet, bereitet einer Entwertung jeden Lebens den Weg“, heißt es in dem Appell.
Der Appell erschien am 23.05.20 als Anzeige in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung FAZ. Zu den Erstunterzeichnern gehören u.a. der ehemalige Präsident der EU-Kommission Romano Prodi, der Philosoph und Soziologe Jürgen Habermas, die ehemalige Bundesministerin für Forschung und Bildung, Annette Schavan (CDU) sowie der Erzbischof im norditalienischen Bologna, Kardinal Matteo Zuppi.
Weitere Informationen:
Umgang mit Alten in der Coronakrise: Prominente rufen zur „moralischen Revolte“ auf
SPIEGEL 24.05.20
Unsere Zukunft – nicht ohne die alten Menschen
Appell zur Humanisierung unserer Gesellschaften. Nein zu einem selektiven Gesundheitswesen
23.05.20: Pränataldiagnostiker kritisieren Versicherteninformation zum NIPT-Bluttest
Nach Ansicht des Berufsverbandes niedergelassener Pränatalmediziner (BVNP) haben die vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen(IQWiG) erstellten Versicherteninformation zu nichtinvasiven pränatalen Testverfahren (NIPT) gravierende wissenschaftlich-fachliche und inhaltliche Mängel. Dies berichtete das Ärzteblatt Online am 19.05.20.
Demnach fordert der Verband zusammen mit anderen im „Runden Tisch zur Patienteninformation des IQWiG Vorberichts P17-01“ vertretenen medizinischen Fachverbänden und sozialen Organisationen eine grundlegende Überprüfung und Überarbeitung der vorgesehenen Versicherteninformation. Diese befindet sich gerade im Stellungnahmeverfahren.
Pränataldiagnostiker kritisieren Versicherteninformation zum NIPT-Bluttest
Aerzteblatt.de 19.05.20
19.05.20: Diskussion: Impfstoff aus Zelllinien abgetriebener Föten?
Auf kath.net gibt es ein lesenswertes Interview mit Michael Wee, einem katholischen Bio-Ethiker in Oxford, zum Thema „Impfstoff aus Zelllinien abgetriebener Föten und andere ethische Dilemmas in der jetzigen #Corona-Pandemie“ Darin geht es um die am meisten diskutierte ethischen Dilemmas in dieser jetzigen Corona-Pandemie.
» Zum Beitrag „Impfstoff aus Zelllinien abgetriebener Föten?“ auf Kath.net vom 14.05.20
Beachten Sie in dem Zusammenhang auch unsere umfangreiche Themenrubrik Impfstoffe und Abtreibung
16.05.2020: Deutscher Hospiz- und PalliativVerband DHPV gegen Vereinsamung und Isolation in Corona-Zeiten: So viel Schutz wie nötig, so viel Begleitung wie möglich
Auch nach den aktuellen Lockerungen gelten auf Grund der Corona-Pandemie noch immer stark einschränkende Kontakt- und Besuchsregeln. Das trifft ganz besonders die Pflegeeinrichtungen, aber auch die Hospizarbeit und Palliativversorgung. Darauf macht der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) in einer Presseaussendung vom 13.05.20 aufmerksam.
Diese Beschränkungen stellen nach Ansicht des DHPV infrage, ob Sterbende in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, aber auch im eigenen Zuhause, so betreut werden können, wie sie es sich selbst wünschen.
14.05.20 Bundestagsausschuss empfiehlt: Kein Aussetzen der Beratungspflicht
Die Beratungspflicht nach dem Schwangerschaftskonfliktgesetz und dem Paragrafen 218a Strafgesetzbuch bleibt bislang auch während der Corona-Pandemie in Kraft. Der Familienausschuss im Deutschen Bundestag lehnte am 13.05.20 einen umstrittenen Antrag der Linksfraktion (Drucksache 19/18689) auf Aussetzung der Pflichtberatung ab. Dies berichtete die Bundestagspressestelle in ihrem Dienst „hib – Heute im Bundestag“.
Für den Antrag stimmten demnach außer den Linken lediglich die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, alle anderen Fraktionen votierten dagegen. Voraussichtlich übernächste Woche soll der Antrag im Bundestag debattiert werden.
Zum Beitrag „Kein Aussetzen der Beratungspflicht“ in hib Heute im Bundestag, 13.05.20
12.05.20: Corona-Pandemie: Bundesärztekammer veröffentlicht Orientierungshilfe zur Allokation medizinischer Leistungen im Falle eines Kapazitätenmangels
Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie hat die Bundesärztekammer (BÄK) am 05.05.2020 eine Orientierungshilfe für Ärztinnen und Ärzte zur Allokation medizinischer Leistungen im Falle eines Kapazitätenmangels veröffentlicht.
„Das Gesundheitssystem in Deutschland ist zum jetzigen Zeitpunkt weit von einer Überlastung durch die Corona-Pandemie entfernt. Dennoch müssen wir personell und strukturell auf eine mögliche zweite Welle vorbereitet sein. Dazu gehört auch, Ärztinnen und Ärzten wichtige rechtliche und ethische Orientierungshilfen zu geben, wenn sie im Fall knapper Behandlungskapazitäten schwierige Entscheidungen über die Vergabe medizinischer Ressourcen treffen müssen“, erklärte BÄK-Präsident Dr. Klaus Reinhardt in einer Pressemitteilung.
28.04.20, aktualisiert am 09.05.2020: 25. Jahrestagung von Ärzte für das Leben e.V. findet am 5. bis 6. Juni in Fulda statt
Wie am 28.04.20 mitgeteilt, musste aufgrund der Corona-Pandemie unsere vom 08. bis 09. Mai 2020 geplante 25. Jahrestagung in Kooperation mit der Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA) leider auf den 5. bis 6. Juni 2020 verschoben werden.
Nun können wir offiziell mitteilen: Die Corona-Beschränkungen in Hessen sind weitgehend aufgehoben. Somit kann unsere Jahrestagung tatsächlich im Juni im Bonifatiushaus in Fulda planmäßig stattfinden.
03.05.20: Neue Mitglieder des Deutschen Ethikrates berufen
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat zum 30. April 2020 21 Mitglieder in den Deutschen Ethikrat berufen. Damit wird der Deutsche Ethikrat neu zusammengesetzt, nachdem ein Teil der Ratsmitglieder am 10. April 2020 turnusmäßig aus dem Gremium ausgeschieden war, darunter auch der bisherige Vorsitzende Peter Dabrock.
Wie der Ethikrat in einer Presseerklärung mitteilte gehören dem Deutschen Ethikrat nunmehr 24 Mitglieder an, drei Mitglieder eingerechnet, die zwischen 2016 und 2018 außerhalb des regulären Turnus berufen worden waren. Der Rat wird voraussichtlich am 28. Mai 2020 zu seiner ersten Plenarsitzung in Berlin zusammenkommen.
» Mehr zur detaillierten Zusammensetzung der Mitglieder auf der Webseite des Deutschen Ethikrates
29.04.20: Antrag im Deutschen Bundestag: Linksfraktion will Beratung von Schwangeren aussetzen
Die Fraktion „Die Linke“ im Deutschen Bundestag hat mittels Antrag vom 21.04.20 die Bundesregierung aufgefordert, „einen Gesetzentwurf vorzulegen, der die Beratungsregelung nach § 218a Abs. 1 StGB umgehend aussetzt“.
Der in den Bundestag eingebrachte Antrag (Drucksache 19/18689) mit dem Titel „Reproduktive Rechte auch während der Corona-Krise schützen – Beratungspflicht aussetzen und Schwangerschaftsabbrüche sichern“ wurde am 23.04.20 ohne Beratung federführend an den Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend überwiesen. Weitere Überweisung ging an den Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz.
Mehr zum Antrag der Linksfraktion zur Aussetzung der Beratung von Schwangeren
24.04.20: BVL: „Jede Woche muss eine Woche für das Leben sein.“
Am 25.04.2020 hätte die Ökumenische „Woche für das Leben“ begonnen. Wegen der Corona-Pandemie wurde diese auf nächstes Jahr verschoben. Die Vorsitzende des Bundesverband Lebensrecht (BVL) e.V., Alexandra Linder, erklärte in einer Pressemitteilung vom 24.04.20: „Jede Woche muss eine Woche für das Leben sein.“
» Mehr zur ausgefallenen Woche für das Leben 2020
23.04.20: Corona-Virus: Zwei Interviews zur COVID-19-Behandlung und Sterben aus Palliativmedizinischer Sicht
Im Interview mit dem Deutschlandfunk am 11.04.20 kritisiert der Palliativmediziner Matthias Thöns eine „sehr einseitige Ausrichtung auf die Intensivbehandlung“ von Patienten in der Coronakrise und plädiert für eine bessere Aufklärung. Eine Intensivtherapie sei leidvoll und das Verhältnis zwischen Nutzen und Schaden stimme kaum, so Thönnes.
Im Interview mit dem SPIEGEL am 22.04.20 erzählt eine Berliner Ärztin, wie Covid-19 Sterbebegleitung verändert und wie Angehörige sich jetzt von ihren Lieben verabschieden. Sie betreut Patientinnen und Patienten auf der neu eingerichteten Covid-19-Station und auf der angrenzenden Palliativstation.
16.04.20: Interview: „Wir müssen wieder Mut zum Leben machen, das fehlt so in unserem Land“
Seit 2002 ist Dr. Michael Kiworr Facharzt für Gynäkologie. In seiner Zeit als Arzt wird er nun durch Corona auch mit neuen Herausforderungen konfrontiert.
Im Interview mit dem Online-Magazin f1rstlife vom 15.04.2020 äußert sich Dr. Kiworr u.a. auch zu Forderungen nach einer Lockerung der Abtreibungsregelung.
11.04.20: Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO): Zahl der Organspenden im 1. Quartal 2020 deutlich gestiegen
Die Zahl der Menschen, denen nach festgestelltem Hirntod Organe entnommen wurden, ist im ersten Quartal 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 16 Prozent gestiegen.
Dies berichtet der Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO), Dr. Axel Rahmel, in einem Interview mit der Augsburger Allgemeinen Zeitung am 11.04.20. Darin geht es auch um die Frage, wie sich die Corona-Krise auswirkt.
Mehr im Interview der Augsburger Allgemeinen Zeitung am 11.04.20 mit dem Vorstand der DSO
10.04.20: Deutsche Stiftung Organtransplantation veröffentlicht Jahresbericht 2019
Die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) hat am 07.04.2020 ihren Jahresbericht „Organspende und Transplantation in Deutschland 2019“ mit bundesweiten und regionalen Zahlen veröffentlicht. Ein neuer Extrateil widmet sich dem Thema „Kindertransplantation“.
Laut dem Jahresbericht wurden vergangenes Jahr insgesamt 932 Menschen nach festgestelltem Hirntod 2995 Organe entnommenen. Gegenüber 2018 sank die Zahl der Organspender um 23 Menschen. Das bedeutet einen leichten Rückgang von 2,4 Prozent in 2019.
» Mehr zu den neuesten Organspendezahlen und dem DSO-Jahresbericht 2019
09.04.20: Corona-Krise: Deutsche Bischofskonferenz DBK veröffentlicht Argumentationsskizze zu Triage
Medizinische Allokationsprobleme angesichts der Covid-19-Pandemie in ethischer Beurteilung
Angesichts der öffentlichen Debatte um mögliche medizinethische Entscheidungskonflikte, wenn infolge der Covid-19-Pandemie die intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten nicht mehr für alle Patienten ausreichen, hat das Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz am 08.04.20 eine Argumentationsskizze veröffentlicht. Diese könne den Leserinnen und Lesern helfen, die Problematik, auch in ihrer ethischen Gewichtung und Orientierung, zu vertiefen.
08.04.20: Corona-Pandemie: Fachgesellschaften veröffentlichen Empfehlungen aus palliativmedizinischer Perspektive
Abschied von Sterbenden in Zeiten von Covid-19 ist nur selten möglich
Am 08.04.2020 hat die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) „Empfehlungen zur Unterstützung von belasteten, schwerstkranken, sterbenden und trauernden Menschen in der Corona-Pandemie aus palliativmedizinischer Perspektive“ veröffentlicht. Weitere Mitwirkende sind die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), der Bundesverband Trauerbegleitung (BVT), die Arbeitsgemeinschaft für Psychoonkologie in der Deutschen Krebsgesellschaft (PSO) und die Deutsche Vereinigung für Soziale Arbeit im Gesundheitswesen (DVSG).
Damit ergänzt die wissenschaftliche Fachgesellschaft DGP mit 6.000 in der Palliativversorgung tätigen Mitgliedern ihre bereits erschienenen Handlungsempfehlungen zur Therapie und Symptomkontrolle.
27.03.20: Deutscher Ethikrat veröffentlicht Ad-hoc-Empfehlung „Solidarität und Verantwortung in der Corona-Krise“
Vor dem Hintergrund der anhaltenden Corona-Pandemie hat der Deutsche Ethikrat am 27.03.2020 eine Ad-hoc-Empfehlung „Solidarität und Verantwortung in der Corona-Krise“ veröffentlicht.
„Die gegenwärtige Pandemie fordert unsere Gesellschaft in beispielloser Form heraus und führt zu schwerwiegenden ethischen Konflikten. Der Deutsche Ethikrat befürwortet die aktuell zur Eindämmung der Infektionen ergriffenen Maßnahmen, auch wenn sie allen Menschen in diesem Land große Opfer abverlangen. Freiheitsbeschränkungen müssen jedoch kontinuierlich mit Blick auf die vielfältigen sozialen und ökonomischen Folgelasten geprüft und möglichst bald schrittweise gelockert werden“, heißt es in der Pressemitteilung zur Stellungnahme.
Für diesen schwierigen Abwägungsprozess will der Ethikrat mit seiner 8-seitigen Empfehlung ebenso ethische Orientierungshilfe leisten wie für die im Gesundheitssystem drohenden dramatischen Handlungs- und Entscheidungssituationen.
» Mehr zur Ethikrat-Ad-hoc-Empfehlung „Solidarität und Verantwortung in der Corona-Krise“
25.03.20: Coronavirus-Krise: Ärzte fordern Lockerungen bei Abtreibungsregelungen
Vor dem Hintergrund der Coronavirus-Krise fordern AbtreibungsbefürworterInnen eine Lockerung der gesetzlichen Regelungen zum Schwangerschaftsabbruch. Als Argumente führen sie Medienberichten zufolge unter anderem eine mögliche Zunahme häuslicher sexueller Gewalt mit möglichen unerwünschten Schwangerschaften und geschlossene Grenzen zu Nachbarländern an.
In einer gemeinsamen Erklärung wenden sich die Netzwerke Doctors for Choice und Pro Choice, der Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft und die Deutsche Gesellschaft für Familienplanung Pro Familia daher an die Bundesregierung und Landesregierungen. Der Bundesverband Lebensrecht (BVL) verurteilte den Vorstoß.
» Mehr zum Thema Coronavirus-Krise: Ärzte fordern Lockerungen bei Abtreibungsregelungen
19.03.20: Studie: Beihilfe zur Selbsttötung ist nach Ansicht schottischer Akademiker wirtschaftlich sinnvoll
Eine neue Studie in der Zeitschrift „Clinical Ethics“, veröffentlicht am 10.03.2020, behauptet, dass das Zulassen von assistiertem Sterben sowohl denjenigen, die assistierten Suizid suchen, als auch der Öffentlichkeit erheblich zugute käme.
Über die Studie berichtete ausführlich Michael Cook in einem Beitrag auf „BioEdge.org – bioethics news around the world“ am 15.03.2020
Zwei schottische Akademiker, Dr. David Shaw von den Universitäten Basel und Maastricht und Professor Alec Morton von der Universität Strathclyde, führen demnach in ihrem Artikel „Counting the cost of denying assisted dying“ drei wirtschaftliche Argumente an: die Kosten für unheilbar kranke Patienten mit schlechter Lebensqualität, die Kosten für eine anderswo besser nutzbare Versorgung und den potenziellen Nutzen der Organspende.
» Mehr zur Studie über Kosten-Nutzen-Rechnungen bei Sterbehilfe
14.03.20: Belgien: Sterbehilfe-Zahlen für 2019 veröffentlicht
Am 03.03.2020 hat die „Kommission für die Kontrolle und Bewertung der Euthanasie“ in Belgien die neuesten Zahlen zur Sterbehilfe für 2019 veröffentlicht.
Demnach starben dort im vergangenen Jahr 2655 Menschen mittels Sterbehilfe. Die aktuellen Zahlen beziehen sich auf die von der Kommission geprüften Registrierungsunterlagen für die zwischen dem 01. Januar und dem 31. Dezember 2019 durchgeführte Sterbehilfe.
Damit stieg die Zahl der registrierten Euthanasiefälle in Belgien seit 2018 um 12,5 Prozent. In 2018 waren es noch 2357 Fälle aktiver Sterbehilfe, das heißt knapp 300 weniger. Der Anstieg entspricht der Tendenz der letzten Jahre.
» Mehr zu den Sterbehilfe-Zahlen in Belgien für 2019 (auf www.sterbehilfe-debatte.de)
11.03.20: Masern: Derzeitige Impfsituation in Deutschland (Stand: 03/2020)
In unserer Themenrubrik „Impfstoffe und Abtreibung, Impfstoffliste Deutschland und Kennzeichnung von Impfstoffen“ gibt es ein überarbeitetes aktualisiertes Papier zum Thema „Masern: Derzeitige Impfsituation in Deutschland“.
Der 2-seitige Text von 2018 wurde im Zuge der ab 01. März 2020 geltenenden Masernimpfplicht ergänzt bzw. überarbeitet. Er zeigt auf, welche Impfstoffe es gibt und woraus diese hergestellt wurden.
Masern: Derzeitige Impfsituation in Deutschland (Stand 03/2020)
Von Dr. med. Elisabeth Leutner
05.03.20: Programm der 25. Jahrestagung von Ärzte für das Leben e.V. vom 08. bis 09. Mai 2020 in Fulda online
Vom 08. bis 09. Mai 2020 findet in Fulda die 25. Jahrestagung von Ärzte für das Leben e.V. in Kooperation mit der Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA) statt.
Thema ist diesmal: „Selbstbestimmung und bindungslos? Folgen für das Recht auf Leben“.
Ab sofort ist das Programm online und Interessierte können sich anmelden.
» Zum Programm zur 25. Jahrestagung und zur Anmeldung
04.03.20: 101.000 Abtreibungen – Zahl der Schwangerschaftsabbrüche 2019 nahezu unverändert
Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland blieb im Jahr 2019 mit rund 101.000 gemeldeten Abtreibungen nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr. In 2018 waren es laut detaillierter Statistik 93 Abtreibungen weniger, d.h minus 0,1 Prozent.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am 03.03.2020 mitteilte, waren knapp drei Viertel, d.h. 72 Prozent der Frauen, die 2019 eine Abtreibung durchführen ließen, zwischen 18 und 34 Jahren alt und rund 18 Prozent zwischen 35 und 39 Jahren. Rund acht Prozent der Frauen waren 40 Jahre und älter, drei Prozent waren jünger als 18 Jahre. Rund 40 Prozent der Frauen hatten vor dem Schwangerschaftsabbruch noch kein Kind zur Welt gebracht.
» Mehr zu den Abtreibungszahlen 2019 und Kritik der ALfA
03.03.20: Ethikräte aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien veröffentlichen gemeinsame Erklärung zur Ethik von Eingriffen in die menschliche Keimbahn
In einer am 03.03.2020 veröffentlichten Erklärung rufen die drei Ethikräte von Deutschland, Frankreich und Großbritannien die Regierungen und Interessenvertreter in der ganzen Welt dazu auf, bei jeglicher künftigen Diskussion von Keimbahneingriffen und bei der Entwicklung globaler Regulierungsansätze ethische Überlegungen in den Mittelpunkt zu stellen.
Wie der Deutsche Ethikrat in einer Presseaussendung mitteilte, gelten die aktuell verfügbaren Methoden als noch nicht sicher genug für eine klinische Anwendung.
Doch die drei Räte wollen sicherstellen, dass wichtige ethische Fragen und Prinzipen genügend Aufmerksamkeit erhalten, bevor eine technische Anwendungsreife erreicht wird. Nur so können der globale Dialog und die Regulierung von Keimbahneingriffen auf einer soliden ethischen Grundlage erfolgen.
» Mehr zur gemeinsamen Erklärung der Ethikräte zu Keimbahneingriffen
27.02.20: Pressemitteilung Liga „Ärzte in Ehrfurcht vor dem Leben“ zum Bundesverfassungsgericht-Urteil vom 26.02.20 zur Suizidbeihilfe
Das Bundesverfassungsgericht verkündete am 26.2.2020 ein erschütterndes und beispielloses Urteil zur Suizidbeihilfe, das tief in die elementaren Grundlagen unseres menschlichen Zusammenlebens eingreift. Im Urteil wird ein neues Recht auf Selbsttötung postuliert, das ein Recht auf assistierten Suizid einschließt.
26.02.20 PM: Ärzte für das Leben e.V. erschüttert über Inhalt und Ton des Bundesverfassungsgerichtsurteil zum Suizidbeihilfe-Verbot
Ärzte für das Leben e.V. sind erschüttert über Inhalt und Ton des heutigen Urteils des Bundesverfassungsgerichts zur Freigabe der organisierten Suizidbeihilfe. Sie befürchten ein Ende der Gewissensfreiheit für Ärzte.
» Zur ÄfdL-Pressemitteilung zum Bundesverfassungsgerichtsurteil zur Suizidbeihilfe
20.02.20: Verfahren gegen Patente auf menschliche embryonale Stammzellen und Eingriffe in menschliche Keimbahn gestartet
Das „Institut für unabhängige Folgenabschätzung in der Biotechnologie – Testbiotech e.V.“ hat zwei Verfahren gegen erteilte Patente auf menschliche embryonale Stammzellen und Eingriffe in menschliche Keimbahn gestartet.
Damit will das Institut ethische Grundsatzfragen des Patentrechtes insbesondere im Hinblick auf den Schutz der Menschenwürde klären, teilte Testbiotech in einer Presseaussendung am 20.02.2020 mit.
11.02.20: Studie zu Sterbehilfe in den Niederlande: Ältere Menschen äußern Sterbewunsch wegen Einsamkeit und Finanznot
Eine niederländische Studie bringt Sterbehilfe-Befürworter in Bedrängnis, berichtet das österreichische Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) am 11.02.20.
Demnach gaben laut einer repräsentativen Umfrage rund 10.000 aller über 55-jährigen Niederländer den Wunsch an, dass sie ihr Leben frühzeitig beenden wollen – auch wenn sie an keiner ernsthaften Erkrankung leiden. 56 Prozent der Betroffenen nennen als Grund Einsamkeit, 42 Prozent äußern die Sorge, anderen Menschen zur Last zu fallen, 36 Prozent haben Geldsorgen.
In den Niederlanden läuft eine Debatte darüber, ob künftig auch gesunde Menschen aktive Sterbehilfe erhalten dürfen, wenn sie ihr Leben als „erfüllt“ ansehen und damit abgeschlossen haben.
10.02.20: Hinweis in eigener Sache: Stellungnahme der „Ärzte für das Leben“ zur Flugblattaktion gegen die Masern-Impfung im Freiburger-Raum
Letzte Woche wurde unser Verein auf eine anonyme Flugblattaktion gegen die Masernimpfung, die ab März 2020 in Deutschland gesetzliche Pflicht ist, aufmerksam. In diesem Flugblatt, das im Freiburger-Raum verteilt wurde, wird explizit auf unsere Webseite un die Rubrik Impfstoffe verwiesen.
Hiermit stellen wir klar, dass unser Verein weder an der Erstellung noch an der Verbreitung dieses Flugblatts in irgendeiner Weise beteiligt war.
10.02.20: Tag der Kinderhospizarbeit 2020: Bundesverband Kinderhospiz e.V. fordert eigene Rahmenvereinbarungen für ambulante Dienste
Anläßlich des Tag der Kinderhospizarbeit am 10.02.2020 fordert der Bundesverband Kinderhospiz e.V. (BVKH) eigene Rahmenvereinbarungen für ambulante Dienste. Der Bundesverband Kinderhospiz drängt auch für diesen Bereich auf eine Einigung, die es den Kinderhospiz-Einrichtungen erleichtert, ihre wichtige Arbeit zu tun.
» Mehr Infos zum Tag der Kinderhospizarbeit 2020: Bundesverband Kinderhospiz e.V. fordert eigene Rahmenvereinbarungen für ambulante Dienste (auf www.sterbehilfe-debatte.de)
04.02.20: ÄfdL in Radiobeitrag vom 01.02.20: A closer look at Germany’s abortion law
Am 01.02.20 gab es einen interessanten englischsprachigen Radiobeitrag von KCRW Berlin zum Thema §219a. Dabei kam auch Prof. Paul Cullen, Vorsitzender der Ärzte für das Leben e.V. zu Wort. Der 25-minütige Beitrag ist online abrufbar zum Nachhören.
A closer look at Germany’s abortion law
It’s been almost a year since the German parliament voted to amend Paragraph 219a, regarding the advertisement of abortion services, in the country’s criminal code. Host Sylvia Cunningham takes a closer look at what abortion rights activists and opponents are calling for next in 2020.
KCRW Studio Berlin, 01.02.2020
02.02.20: Youtube-Diskussionsbeitrag: „Reizthema Abtreibung – ist neutrale Beratung überhaupt möglich?“
Auf youtube gibt es seit 22.01.20 ein interessantes Video, das sich kritisch mit dem Thema Abtreibung befasst. Es geht um eine überzeugte Christin, die Ärztin werden will, und sich dabei auch mit dem Thema Schwangerschaftsabbruch auseinandersetzen muss. Das 27-minütige Video kann kommentiert werden.
» Zum Youtube-Video „Reizthema Abtreibung – ist neutrale Beratung überhaupt möglich?“
15.01.2020, ergänzt 31.01.2020: Belgien: Erstmals drei Ärzte wegen Sterbehilfe vor Gericht – Freispruch
In Belgien beginnt am 17. Januar 2020 erstmals seit der Legalisierung der Sterbehilfe ein Prozess gegen drei Ärzte wegen mutmaßlichem Fehlverhaltens. Über den Fall berichtete ausführlich das Ärzteblatt online am 15.01.20.
Ergänzung 31.01.2020: Wie das Ärzteblatt Online und Sueddeutsche.de berichten, wurden alle drei Ärzte freigesprochen.
Sterbehilfe: Belgien stellt drei Ärzte vor Gericht
Aerzteblatt Online 15.01.20:
Sterbehilfefall: Drei Ärzte in Belgien freigesprochen
Aerzteblatt Online 31.01.20
Belgien: Gericht spricht Mediziner in Prozess um Sterbehilfe frei
Sterbehilfe für psychisch Kranke führt in Grauzonen, nur zwei Länder gestatten diese überhaupt: Belgien und die Niederlande.
SUEDDEUTSCHE.DE 31.01.20
28.01.20: Nach Bundestagsentscheidung zur Organspende: Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv-und Notfallmedizin (DIVI) fordert Nachbesserungen am verabschiedeten Gesetz
Am 16.01.2020 hat der Deutsche Bundestag mehrheitlich die Widerspruchsregelung zur Organspende abgelehnt und ein Gesetz zur Stärkung der Entscheidungsbereitschaft verabschiedet. Keine Woche später fordert die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv-und Notfallmedizin (DIVI) am 22.01.20 Nachbesserungen am beschlossenen Gesetzentwurf.
Das neue Gesetz habe eine entscheidende Schwäche: Der Zeitpunkt, an dem Mediziner und Familie Einsicht in die vom Patienten hinterlegte Entscheidung zur Organspende bekommen sollen, sei zu spät, so die DIVI.
24.01.20: Studie: Mehr Deutsche wollen weniger Abtreibungen
Laut einer aktuellen Studie der der Universität Leipzig sind die Deutschen Schwangerschaftsabbrüchen gegenüber kritischer seit der Wiedervereinigung. Dabei bleibe ein kultureller Unterschied zwischen Ost und West bestehen, berichtet die Ärztezeitung am 22.01.20 über die Studie und den Einstellungswandel.
23.01.20: NIPT als Kassenleistung: Pränataldiagnostiker sehen gravierende Mängel in G-BA Beschluss
Der Berufsverband niedergelassener Pränatalmediziner (BVNP) hat den Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) zur Änderung der Mutterschaftsrichtlinien kritisiert. Dabei geht es um sogenannte „nicht-invasive pränatale Test (NIPT)“ für Schwangere mit entsprechenden Risiken als Kassenleistung für die drei Chromosomenanomalien Trisomie 21, 18 und 13.
Die praktische Aussagekraft des Bluttests in dieser Form sei deutlich geringer als darin kommuniziert. Die Pränataldiagnostiker fordern, dass neben den Bluttests weiterhin eine ergänzende differenzierte Ultraschalluntersuchung bei der Schwangerenvorsorge stattfinden sollte.
21.01.20: Vorläufiges Ende der Debatte: Deutscher Bundestag gegen Widerspruchsregelung bei Organspenden
Gut anderthalb Jahre nach Beginn der neuerlichen Forderungen zur Einführung der Widerspruchsregelung bei Organspenden ist der Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Karl Lauterbach gescheitert.
In namentlicher Abstimmung bei aufgehobenem Fraktionszwang haben am 16. Januar 2020 die Abgeordneten des Deutschen Bundestages mit großer Mehrheit von 379 zu 292 Stimmen bei drei Enthaltungen entschieden: Es wird keine Widerspruchslösung geben. Statt dessen wird die vorhandene Entscheidungslösung ausgebaut.
Die InteressenGemeinschaft Kritische Bioethik Deutschland hat unter www.organspende-aufklaerung.de ein ausführliches Themenspecial zur Debatte zusammengestellt. Darin gibt es alle Ergebnisse der namentlichen Abstimmungen sowie Hintergrundinfos und Stimmen zur gescheiterten „doppelten Widerspruchslösung“.
PM 16.01.20: Ärzte für das Leben e.V. erleichtert über klare Ablehnung der Widerspruchsregelung zur Organspende
Ärzte für das Leben e.V. zeigten sich heute erleichtert nach der Entscheidung m Deutschen Bundestag, die sogenannte „doppelte Widerspruchslösung“ von Jens Spahn (CDU) und Karl Lauterbach (SPD) mit überraschend klarer Mehrheit von 379 zu 292 Stimmen abzulehnen.
Zur ÄfdL-Pressemitteilung zur abgelehnten Widerspruchsregelung bei Organspenden
PM 14.01.20: Nein zur Widerspruchsregelung: Ärzte für das Leben e.V. unterstützen Gesetzesinitiative von Annalena Baerbock zur Organspende
Münster. Die Organisation „Ärzte für das Leben e.V.“ ist in Fragen des Lebensrechts mit der Partei Bündnis 90/Die Grünen nicht oft einer Meinung. Dennoch empfiehlt sie den Abgeordneten des Deutschen Bundestags, bei der Abstimmung am 16. Januar 2020 die Gesetzesinitiative der Grünen-Vorsitzenden Annalena Baerbock zur Organspende zu unterstützen und die Widerspruchsregelung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn abzulehnen.
» Mehr in der ÄfdL-Pressemitteilung zur Abstimmung über die Widerspruchsregelung bei Organspenden
12.01.20: Endabstimmung am 16.01.20 über Einführung der Widerspruchsregelung bei Organspenden
Am Donnerstag, 16. Januar 2020, ab 9 Uhr sollen in Zweiter und Dritter Lesung im Deutschen Bundestag die Abgeordneten über die Einführung der Widerspruchsregelung bei Organspenden abstimmen. Dies teilte der Deutsche Bundestag am 27.12.19 mit
Eine Gruppe von Abgeordneten um Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und den SPD-Gesundheitsexperten Prof. Dr. Karl Lauterbach strebt mit ihrem Gesetzentwurf eine sogenannte doppelte Widerspruchslösung an. Demnach gilt jeder Bürger als möglicher Organspender, der zu Lebzeiten keinen Widerspruch erklärt hat.
Eine zweite Abgeordnetengruppe um die Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock strebt mit ihrem Entwurf eine Stärkung der Entscheidungsbereitschaft bei der Organspende an. Hier soll den Bürgern über ein Online-Register die Möglichkeit gegeben werden, ihre Entscheidung einfach zu dokumentieren, zu ändern und zu widerrufen.
Für die Debatte sind laut Tagesordnung zwei Stunden und 40 Minuten vorgesehen. Die Abstimmung erfolgt namentlich und wird im Internet live übertragen. Mehr dazu plus alle Drucksachen in der Mitteilung des Bundestages.
Abstimmung über drei Vorlagen zur Organspende
Mitteilung Deutscher Bundestag 27.12.19
Siehe ergänzend:
Widerspruch gegen die Widerspruchslösung
Der Bundestag stimmt am Donnerstag über das umstrittene Organspende-Gesetz ab. Es simuliert die Freiwilligkeit der Spender. Das widerspricht dem Hauptsatz des Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“
Die politische Wochenvorschau von Heribert Prantl in SUEDDEUTSCHE ZEITUNG 12.01.20
Abstimmung im Bundestag: Justizministerin Lambrecht lehnt Organspende-Entwurf Spahns ab
Gesundheitsminister Spahn will jeden Bürger zum möglichen Organspender machen, sofern er nicht widerspricht. Nun wird bekannt, dass Justizministerin Lambrecht mit Nein stimmen will.
SPIEGEL 12.01.20
Spahn zu Organspenden: „Mut finden, den großen Schritt zu wagen“
Der Bundestag entscheidet über neue Regeln für die Organspende. Kurz vor der Abstimmung versucht Gesundheitsminister Spahn, noch unentschlossene Abgeordnete von der sogenannten Widerspruchslösung zu überzeugen.
SPIEGEL 10.01.20
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