„Der Arzt soll und darf nichts anderes tun, als Leben erhalten, ob es ein Glück oder Unglück sei, ob es Wert habe oder nicht, dies geht ihn nichts an. Und maßt er sich einmal an, diese Rücksicht in sein Geschäft mit aufzunehmen, so sind die Folgen unabsehbar und der Arzt wird der gefährlichste Mensch im Staate.“
nach Hufeland – Direktor des Coll. med. chirurg., erster Arzt der Charite Berlin u.f.w.
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Unsere Themen:
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
auf diesen Seiten möchten wir Sie über unsere Arbeit informieren und Sie dazu anregen sich mit den verschiedenen bioethischen Themen zu befassen. Unser Themenkreis umfasst dabei die Embryologie, Schwangerschaft („Spätschwangerschaft“), Grundwissen zu Molekularbiologie, Genetik, Epigenetik, Präimplantationsdiagnostik, Pränataldiagnostik, eugenische Selektion, gefällige Genmanipulation im Sinne von „enhancement“, – adulte Stammzelltherapie gegen Embryonenverbrauch, – Hilfen bei Behinderung – Sterbebegleitung, Palliativmedizin und Hospizarbeit contra assistierten Suizid und Euthanasie („Sterbehilfe“) – Hirntod und Organspende – Austausch mit anderen Fachdisziplinen (Philosophie, Soziologie, Jura, Theologie).
Wir sehen es als unsere Aufgabe, die Kultur des Lebens in der medizinischen Praxis und Forschung weiterzutragen und medizinische Übergriffe auf das Menschenleben abzuwehren. Denn: Es entspricht nicht unserer Natur, unserer Natur nach zu leben, es entspricht vielmehr unserer menschlichen Natur, sich mit unserer Natur auseinanderzusetzen.
Mehr dazu ausführlich unter Über uns.
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2023
18.05.23: Endgültig: Portugal legalisiert aktive Sterbehilfe
In Portugal hat am 12.05.23 das Parlament in Lissabon mit einer Mehrheit von 129 zu 81 Stimmen ein Gesetz zur Legalisierung der aktiven Sterbehilfe gebilligt. Kurz darauf hat auch Präsident Marcelo Rebelo de Sousa seinen bisherigen Widerstand aufgegeben, das Gesetz unterzeichnet und damit den Weg für Sterbehilfe frei gemacht.
Das berichtete u.a. das Aerzteblatt online am 15. und 17.05.23. Mit der Unterzeichnung des Gesetzes geht in Portugal nun eine jahrelange Debatte über Sterbehilfe vorläufig zu Ende. Zuvor waren bereits vier Vorstöße gescheitert, da u.a. der Präsident sein Veto eingelegt hatte. Das neue Gesetz gilt allerdings nur für Portugiesen und Menschen mit einem dauerhaften Wohnsitz in dem Land.
Weitere Informationen:
Portugals Parlament billigt aktive Sterbehilfe
Aerzteblatt.de 15.05.23
Papst kritisiert Sterbehilfe-Gesetz in Portugal
kath.net 15.05.23
Portugals Präsident unterzeichnet Gesetz zur Sterbehilfe
Aerzteblatt.de 17.05.23
14.05.23: Bundestag: Fachgespräch zum besseren Mutterschutz nach Fehlgeburten
Ein lesenswerter ZDF-Beitrag vom 10.05.23 beleuchtet das Tabu-Thema Fehlgeburten und die diesbezügliche mangelhafte Mutterschutzregelung. Eine Initiative von Frauen will diese nun ändern. Bislang erhalten betroffene Frauen erst ab der 24. Schwangerschaftswoche Mutterschutz und fallen bei einer früher eintretenden Fehlgeburt durch das Raster.
In dem Beitrag geht es u.a. um eine Anhörung von Expertinnen und Experten im Fachgespräch zum Thema „Sternenkinder“ des Bundestags-Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend am selben Tag.
Weitere Informationen:
Trotz Fehlgeburt am nächsten Tag zur Arbeit?
ZDF online 10.05.23
Expertinnen fordern besseren Mutterschutz nach Fehlgeburten
hib Heute im Bundestag 10.05.23
09.05.23: Statt gesetzliche Regelung der Suizidbeihilfe: Ethikexperten für verbesserte Suizidprävention und Ausbau der Palliativ- und Hospizversorgung
In einem Gastbeitrag vom 08.05.23 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung haben sich vier prominente Ethikexperten gegen eine gesetzliche Regelung der Suizidbeihilfe ausgesprochen.
Hierüber berichtete ausführlich das Deutsche Ärzteblatt online am selben Tag. Demnach fordern sie stattdessen eine verbesserte Suizidprävention und die Palliativ- und Hospizversorgung auszubauen.
Weitere Informationen:
Ethikexperten gegen gesetzliche Regelung zur Suizidbeihilfe
Aerzteblatt.de 08.05.23
07.05.23: ALfA zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung behinderter Menschen: Zukunft barrierefrei gestalten geht nur für Menschen, die eine Zukunft haben
Anlässlich des Europäischen Protesttages zur Gleichstellung behinderter Menschen am 5. Mai machte die Bundesvorsitzende der Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA) e.V., Cornelia Kaminski, darauf aufmerksam, dass in Deutschland Menschen mit Behinderungen zusehends die Zukunft mittels vorgeburtlicher Tests genommen wird.
„Der Europäische Protesttag zur Gleichstellung behinderter Menschen steht in diesem Jahr unter dem Motto „Zukunft barrierefrei gestalten“. So begrüßenswert diese Forderung auch ist: Eine Zukunft kann nur dann barrierefrei gestaltet werden, wenn es eine Zukunft gibt. Diese Zukunft wird in Deutschland Menschen mit Behinderungen zusehends genommen“, kritisierte Kaminski.
» Mehr zur Kritik zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung behinderter Menschen
05.05.23: Fachtagung zu Genom-Editing: Eingriffe in das Erbgut von menschlichen Embryonen sollen Tabu bleiben
Im März 2023 gab es das dritte „Summit on Human Genome Editing“ im Londoner Francis-Crick-Institute. Dabei nahmen 400 Wissenschaftler, Bioethiker sowie Patienten- und Interessenvertreter teil. Eingriffe in das Erbgut von menschlichen Embryonen sollen Tabu bleiben, so das Fazit in einem Abschlussdokument.
Über die Fachveranstaltung berichtete ausführlich das österreichische Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) am 04.05.23.
Weitere Informationen:
Experten zu Genom-Editing: Eingriffe in das Erbgut von menschlichen Embryonen sollen Tabu bleiben
IMABE 04.05.23
29.04.23 Niederlande: Zulassung der Sterbehilfe für Kleinkinder geplant
In den Niederlande plant die Regierung die Sterbehilfe-Regelung auch auf Kinder, die jünger als zwölf Jahre alt sind, auszuweiten. Dies berichteten das Aerztebatt online am 17.04.23 und das österreichische Institut für Ehe und Familie (IEF) am 28.04.23
Demnach dürfen Minderjährige ab einem Alter von zwölf bereits Sterbehilfe beantragen. Allerdings müssen bis zu ihrem 16. Geburtstag die Eltern dem Antrag zustimmen. Zudem gibt es bereits eine Ausnahmeregelung für Neugeborene unter zwölf Monaten, die unter bestimmten Umständen von Ärzten getötet werden dürfen, sofern ihr Leiden „nach herrschender medizinischer Meinung“ unerträglich ist und keine Aussicht auf Besserung besteht.
Weitere Informationen:
Niederlande wollen aktive Sterbehilfe auf Kleinkinder ausweiten
Aerzteblatt.de 17.04.23
NL / Lebensende: „Sterbehilfe“ für Kleinkinder?
Institut für Ehe und Familie (IEF) 28.04.23
27.04.23: USA: Streit um ein Verbot der Abtreibungspille
In den USA ist seit geraumer Zeit ein Streit um ein Verbot der Abtreibungspille entbrannt. Nun hat der Oberste Gerichtshof entschieden, die Gerichtsurteile niedrigerer Instanzen zurückzuweisen. Diese hätten die Zulassung der Pille aufgehoben oder den Vertrieb zumindest eingeschränkt.
Dies berichtete „Die Tagespost“ am 22.04.23 und das Ärzteblatt online am 24.04.23. Demnach gibt es jedoch noch keine endgültige Entscheidung, sondern sie wurde damit nur vertagt.
Weitere Informationen:
US-Supreme Court: Abtreibungspille bleibt zunächst verfügbar
Die Tagespost 22.04.23
Mifepriston: Supreme Court hält Zugang aufrecht
Aerzteblatt.de 24.04.23
24.04.23: Bericht zur BVL-Fachtagung zur Eröffnung der Woche für das Leben am 22.04.23
Mit einer hochkarätig besetzten Fachtagung zum Thema „Orientierung am Lebensrecht statt normativer Beliebigkeit“ eröffnete der Bundesverband Lebensrecht am Samstag, den 22.04.23 in Osnabrück die Woche für das Leben.
Die Veranstaltung mit über hundert Teilnehmern wurde gleichzeitig als Festakademie zum 80. Geburtstag von Prof. Dr. Manfred Spieker begangen, berichtete der BVL in einer Pressemitteilung vom 24.04.23.
» Zum Bericht zur BVL-Fachtagung zur Eröffnung der Woche für das Leben am 22.04.23
21.04.23: BVL: „Ein Bundesjustizminister sollte sich vor Hate speech hüten.“
Pressemitteilung des Bundesverband Lebensrecht e.V. (BVL) zur heutigen Äußerung des Bundesjustizministers Marco Buschmann über die Lebensrechtsbewegung
Die heutige Aussage des Bundesjustizministers Marco Buschmann: „Was jetzt die Klimakleber tun, probieren dann möglicherweise als Nächstes die Reichsbürger oder radikale Abtreibungsgegner“, ist aufgrund ihrer Radikalität und Unwahrheit nicht hinnehmbar.
» Mehr zur BVL-Pressemitteilung zur Kritik von Bundesjustizminister Marco Buschmann
12.04.23 Spanien: Diskussion um „schwarze Listen“ für Ärzte die die Mitwirkung bei Sterbehilfe verweigern
In Spanien ist seit Mitte 2021 Sterbehilfe legalisiert. Dabei verpflichtet der Staat Ärztinnen und Ärzte, sich in ein öffentliches Register einzutragen, wenn sie sich weigern, an der Tötung eines Patienten mitzuwirken. Vertreter der Gesundbheitsberufe kritisieren diese Regelung scharf. Eine derartige Liste des Staates diene nur dazu, Ärzte einzuschüchtern anstatt das Recht auf Gewissensfreiheit zu unterstützen.
Über die Entwicklung in Spanien berichtet das österreichische Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) am 11.04.23.
In dem Beitrag geht es ergänzend auch um die Entwicklung in Frankreich, wo vor dem Hintergrund der dortigen aktuellen Debatte 800.000 Ärzte und Pflegende „Nein zur Euthanasie“ sagen.
Weitere Informationen:
Spanien: 9.000 Ärzte stehen auf staatlicher ’schwarzer Liste‘, weil sie Tötung auf Verlangen ablehnen
IMABE 11.04.23
08.04.23 Portugal: Vierter Anlauf für neues Gesetz zu aktiver Sterbehilfe
In Portugal hat das Parlament am 31.03.23 die inzwischen vierte Fassung eines Euthanasiegesetzes verabschiedet. Dies berichtete die Wochenzeitung „Die Tagespost“ online am 03.04.23.
Demnach waren die drei vorangegangenen Versionen von Staatspräsident Marcelo Rebelo de Sousa beziehungsweise vom Verfassungsgericht abgelehnt worden. Nun soll die vierte Fassung dem Staatspräsidenten vorgelegt werden, der dem Bericht zufolge nach Ostern darüber entscheiden werde.
Weitere Informationen:
Portugal: Neues Gesetz zu aktiver Sterbehilfe verabschiedet
Die Tagespost 03.04.23
05.04.23 München: 3900 Teilnehmer beim „Marsch fürs Leben“
Am 25.03.23 gab es in München zum dritten Mal den „Marsch fürs Leben“. Mit nach Polizeiangaben rund 3900 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war die Veranstaltung des Vereins „Stimme der Stillen“ erneut deutlich größer als zuvor. Im Jahr 2021 waren es noch rund 2000.
» Mehr zum Münchener „Marsch fürs Leben“
03.04.23: Bayern will Bundesratsinitiative zur Widerspruchsregelung bei Organspende starten
Bayern will zusammen mit anderen Bundesländern erneut eine Bundesratsinitiative zur Einführung der Widerspruchsregelung bei Organspende starten um letztlich noch einmal im Bundestag darüber abzustimmen. Das berichtete das Ärzteblatt online am 31.03.23.
Ein entsprechender Vorstoß 2019 vom damaligen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Karl Lauterbach (SPD) war nach vorangegangenen Debatten im Januar 2020 im Parlament in Dritter Lesung zu Gunsten der aktuellen Regelung gescheitert. Jedoch befürwortet auch Karl Lauterbach als aktueller Bundesgesundheitsminister seit Anfang des Jahres einen neuen Vorstoß hin zur Einführung der Widerspruchsregelung.
Weitere Informationen:
Bayern plant Initiative zu Widerspruchslösung bei Organspende
Aerzteblatt.de 31.03.23
31.03.23: Neues Gremium: „Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin“ hat sich konstituiert.
Am 31.03.23 hat sich die „Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin“ konstituiert. Sie wurde auf Grundlage des Koalitionsvertrages von der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Lisa Paus, dem Bundesminister für Gesundheit, Prof. Dr. Karl Lauterbach, und dem Bundesminister der Justiz, Dr. Marco Buschmann berufen. Dies teilte das Bundesfamilienministerium in einer Presseaussendung vom selben Tag mit.
» Mehr zur konstituierten „Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin“
27.03.23: Abtreibungszahlen: 9,9 Prozent mehr Abtreibungen im Jahr 2022
Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland ist im Jahr 2022 mit rund 104.000 gemeldeten Fällen um 9,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Im Jahr 2021 war mit 94.600 Fällen der niedrigste Stand seit Beginn der Statistik verzeichnet worden.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in einer Presseaussendung vom 27.03.23 mitteilt, lag die Zahl der Abtreibungen 2022 damit auch über dem Niveau der Jahre 2014 bis 2020, als die Zahl der gemeldeten Fälle stets zwischen rund 99.000 und 101.000 gelegen hatte.
» Mehr zu den gestiegenen Abtreibungszahlen 2022