Hippokratischer Eid – Berufung in diesem Sinne: Die Ärzte für das Leben e.V.
von Adam Franke und Paul Cullen
„Der Arzt soll und darf nichts anderes tun, als Leben erhalten, ob es ein Glück oder Unglück sei, ob es Wert habe oder nicht, dies geht ihn nichts an. Und maßt er sich einmal an, diese Rücksicht in sein Geschäft mit aufzunehmen, so sind die Folgen unabsehbar und der Arzt wird der gefährlichste Mensch im Staate.“
Christoph Wilhelm Hufeland, erster Arzt der Charité in Berlin und Leibarzt Goethes, 1806
Dass sich Ärzte für den Erhalt des Lebens und der Gesundheit ihrer Patienten einsetzen und somit „für das Leben“ sind, versteht sich eigentlich von selbst. Aber es gibt heute leider viele Ärzte, die bereit sind, an der Tötung von schutzlosen sowie notleidenden Menschen vor ihrer Geburt und zunehmend auch von Menschen nach ihrer Geburt mitzuwirken. Und die Entwicklung nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit zeigt, dass immer mehr Mediziner und Verantwortungsträger in der Gesellschaft dieses Töten nicht nur hinnehmen, sondern sogar befürworten und eben auch aktiv daran mitwirken.
Für viele von uns Ärzten ist diese Haltung zum Glück nach wie vor nicht akzeptabel und mit unserem Berufsethos nicht vereinbar. Wir distanzieren uns von dieser menschenverachtenden Praxis, die nur Traumata, Schmerz und Tod hinterlässt. In diesem Sinne wurde im Jahr 1991 unser Verein „Ärzte für das Leben“ gegründet.
Unser Name ist Programm: Wir treten vorbehaltlos für das Leben jedes Menschen vom Augenblick der Zeugung bis zum natürlichen Tod ein.
Unser Handeln und Denken stehen in der Tradition unseres griechischen Berufskollegen Hippokrates, der mit dem hippokratischen Eid die Grundpfeiler des ärztlichen Berufsethos´ gelegt hat. Diese Prinzipien haben die Ärzteschaft seit 2.400 Jahren durch viele verschiedene Epochen, Weltanschauungen und Kulturen getragen und gestützt. Die gemäß dieser Grundlage konsequente und lebensbejahende Haltung bewahrte viele Ärztinnen und Ärzte vor menschenverachtenden und zerstörerischen Einflüssen in Diktaturen, kriegerischen Auseinandersetzungen und sozial-gesellschaftlichen Experimenten. Mit der zeitlosen Überzeugung der personalen Würde jedes Menschen haben sie einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung des Friedens und der Menschenrechte geleistet und tun es auch heute.
Unsere Gesellschaft und mit ihr unser Gesundheitssystem erlebt derzeit umwälzende Veränderungen. Neben dem begrüßenswerten wissenschaftlichen und technischen Fortschritt sehen wir Trends, die unser Berufsethos und unsere Beziehung zu unseren Patienten weiter bedrohen: In einer durchökonomisierten Welt wird die Gesundheit mehr und mehr zur Ware, der Patient zum bloßen Konsumenten und das Leben selbst zur Dispositionsmasse.
Der Arzt ist aber kein Techniker, dessen Aufgabe sich in funktionellen Lösungen für gesundheitliche Probleme erschöpft. Vielmehr besteht unsere Aufgabe als Ärzte neben dem Heilauftrag auch darin, das Leid unserer Patienten zu lindern und ihnen mitmenschlichen Beistand, Zuwendung und Fürsorge entgegenzubringen. Auf keinen Fall dürfen sich Ärzte für vor- oder nachgeburtliche Tötungen oder als Suizid-Beihelfer hergeben, also Handlungen, bei denen nicht das Leid, sondern die Leidenden oder „lästige“ Menschen beseitigt werden.
Lebensschutz als ein Hauptauftrag an die Ärzteschaft
Der Lebensschutz als ein Hauptauftrag an die Ärzteschaft umfasst verschiedene und teilweise komplexe Themenfelder. Um diesen fachlichen Herausforderungen zu begegnen, ist eine vertrauensvolle, kollegiale und interdisziplinäre Zusammenarbeit vieler Ärztinnen und Ärzte erforderlich. Entsprechend sind die Aktivitäten unseres Vereins vielfältig und intensiv: Mitwirkung an Kongressen, Symposien und Ärztetreffen, Kooperation mit anderen Lebensschutzorganisationen, Publikation von Fachartikeln und Pressemitteilungen, Interaktion mit Politik und Öffentlichkeit sowie Vermittlung von Hilfsangeboten an Betroffene.
Besonders wichtig für uns ist die Öffentlichkeitsarbeit im Internet. Auf unserer Webseite thematisieren wir die wichtigsten Themen und Aspekte des Lebensschutzes fundiert und sachlich aus medizinischer Sicht:
Präimplantationsdiagnostik und Gendiagnostik, Schwangerschaft und Abtreibung, Palliativmedizin und Hospizarbeit, Sterbehilfe, Organtransplantation und Organspende sowie andere aktuelle bioethische Themen wie Genmanipulation, In-vitro-Fertilisation und weitere Aspekte der Reproduktionsmedizin.
Ihre Mithilfe ist notwendig!
Unser Verein wird vor allem durch die Aktivitäten unserer Mitglieder getragen. Wir freuen uns daher auf neue Gesichter, die mitmachen wollen! Wir wissen, wie sehr unsere Kolleginnen und Kollegen beruflich eingespannt sind. Ärztinnen und Ärzte, Medizinstudenten und alle Interessierten aus benachbarten Berufen können aber auch allein durch ihre Mitgliedschaft, eine geringe Jahresgebühr und vor allem geistigen Beistand einen wichtigen Beitrag zur Fortsetzung unserer Bemühungen für die Kranken, Schwachen und Ausgegrenzten leisten. Unser Verein arbeitet rein ehrenamtlich und finanziert sich ausschließlich über den Mitgliedsbeitrag und Spenden.
Mit Ihrer Unterstützung leisten Sie einen wichtigen und dauerhaften Beitrag für den Lebensschutz und den Erhalt einer lebensbejahenden und wertschätzenden Medizin in unserer Gesellschaft. Ihre Ärzte für das Leben.
Satzung Ärzte für das Leben e.V. 2023
(6 Seiten, PDF-Format)
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