2023
Hier finden Sie aktuelle Meldungen für 2023 zu den Themen des Lebensrechts.
22.12.23: Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr 2024
Ein sehr ereignisreiches Jahr geht zu Ende. Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern ein friedvolles besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr 2024. Bleiben Sie gesund!
Wenn Sie das Jahr noch einmal Revue passieren lassen wollen, finden Sie alle Meldungen in unseren Themenrubriken. Und vielleicht möchten Sie unsere Lebensrechts-Arbeit mit einer Spende unterstützen oder gar einer Mitgliedschaft. Wir würden uns sehr freuen, damit wir unsere Arbeit im neuen Jahr noch kraftvoller fortsetzen können! Herzlichen Dank im Voraus!
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20.12.23: Suizidalität: Auch die Einsamkeit Trauernder berücksichtigen
Am 13.12.23 hat der Deutsche Bundestag die vom Bundesfamilienministerium (BMFSFJ) vorgelegte Strategie gegen Einsamkeit beschlossen.
Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) begrüßte in einer Pressemitteilung vom 14.12.23, dass Einsamkeit als komplexe gesamtgesellschaftliche Herausforderung anerkannt wird, vermisst aber den Zusammenhang zwischen Trauer und Einsamkeit sowie Trauer und Suizidalität.
» Mehr zum Zusammenhang von Suizidalität und die Einsamkeit Trauernder
18.12.23: Multi-Eltern möglich: ALfA kritisiert Votum des EU-Parlaments zum europäischen Elternschaftszertifikat
Geht es nach dem Willen des europäischen Parlaments, dann wird die Definition dessen, was Familie ist und wer ein Elternteil sein kann, von Brüssel vorgegeben. Dass dies nicht die traditionelle Familie aus biologischen Eltern und Kindern sein muss, machte die Debatte am 13.12.23. im Plenumssaal in Brüssel deutlich.
Darauf machte die Aktion Lebensrecht für Alle (AlfA) e.V. in einer Presseaussendung vom 15.12.23 aufmerksam. Demnach sieht die EU-Verordnung für ein europäisches Elternschaftszertifikat, die in der Abstimmung vom Parlament angenommen wurde, ausdrücklich neben Kindern, die aus Leihmutterschaftsverträgen hervorgegangen sind, auch sogenannte „Multieltern“ vor.
Mehr zum geplanten europäischen Elternschaftszertifikat
17.12.23: Niederlande erweitert aktive Sterbehilfe auf unheilbar kranke Kinder unter 12 Jahren
Nach Belgien weiten nun auch die Niederlande die aktive Sterbehilfe auf unheilbar kranke Kinder unter 12 Jahren aus. Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) verurteilte in einer Pressemitteilung vom 15.12.23 die Legalisierung der aktiven Sterbehilfe in den Niederlanden auch für Kinder als „Entscheidung gegen die Schwächsten in der Gesellschaft.“
15.12.23: Neueste Abtreibungszahlen für das 3. Quartal 2023
Im 3. Quartal 2023 wurden in Deutschland rund 26.600 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet. Das waren 0,7 Prozent mehr als im 3. Quartal 2022. Diese Zahlen veröffentlichte das Statistische Bundesamt (Destatis) am 14.12.23.
Wie Destatis in einer Presseaussendung mitteilte, flachte der seit dem 1. Quartal 2022 beobachtete Anstieg im Vorjahresvergleich damit ab, allerdings blieb die Zahl der Abtreibungen auf einem hohen Niveau. Im 2. Quartal 2023 hatte es noch 4,5 Prozent mehr Abtreibungen als im Vorjahresquartal gegeben. Die Ursachen für diese Entwicklung seien anhand der Daten nicht bewertbar. Insbesondere liegen keine Erkenntnisse über die persönlichen Entscheidungsgründe für einen Schwangerschaftsabbruch nach der Beratungsregelung vor, so Destatis.
» Mehr zu den Abtreibungszahlen für das 3. Quartal 2023
10.12.23: Zum Jahresende: Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft (IMEW) schließt seine Pforten
2001 wurde im Zuge der bioethischen Debatten das Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft (IMEW) mit Sitz in Berlin gegründet. Mit der Gründung des IMEW wollten die Gesellschafterverbände, Verbände von und für Menschen mit Behinderung, ein wissenschaftlich unabhängiges Ethik-Institut schaffen. Nach langjähriger, erfolgreicher Tätigkeit schließt das IMEW nun zum 31. Dezember 2023.
» Mehr zur schließung des Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft (IMEW)
05.12.23: Österreich: 50 Jahre Fristenregelung bei Abtreibung
Vor 50 Jahren, am 29. November 1973, beschloss das österreichische Parlament, Abtreibungen unter bestimmten Voraussetzungen straffrei zu stellen. In Österreich finden schätzungsweise 30.000 Abtreibungen jährlich statt, offizielle Zahlen dazu fehlen bis heute.
Das österreische Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) beleuchtet ausführlich in einem Beitrag vom 02.12.23 die Hintergründe und Entwicklungen, auch in anderen Ländern.
Weitere Informationen:
Schwangerschaftsabbruch: Nöte von Frauen müssen enttabuisiert und Hilfe angeboten werden
IMABE 02.12.23
02.12.23: Lehren für die Zukunft: Lancet Kommission Studie zur Geschichte der Medizin unter Nazi-Diktatur
Eine Kommission des Fachjournals Lancet hat die Geschichte der Medizin unter der Nazi-Diktatur neu aufgearbeitet.Dabei geht es um die Frage, wie es dazu kommen kann, dass „Heiler zu Mördern werden“, abscheuliche Experimente durchführen und systematisch mehr als 230.000 Menschen mit Behinderung in der NS-Zeit töten.
Über die Ergbenisse berichtete das Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) am 01.12.23 sowie das Deutsche Ärzteblatt. In der Studie zieht die Kommission auch Schlüsse für Gegenwart und Zukunft. Demnach müssen Menschen in Gesundheitsberufen in ihrer Bereitschaft gestärkt werden, sich mutig gegen äußeren Druck und Fehlverhalten zu wehren, so das Fazit.
Weitere Informationen:
Nationalsozialismus: Wissen in Ausbildung integrieren
Dtsch Arztebl 2023; 120(48): A-2034 / B-1728
„Verhindern, dass Heiler zu Mördern werden“: Lancet-Kommission fordert mehr Geschichtsbewusstsein
IMABE 01.12.23
The Lancet Commission on medicine, Nazism, and the Holocaust: historical evidence, implications for today, teaching for tomorrow
Published: November 8, 2023
29.11.23: CDL: Regierung plant Verbot der Gehsteigberatung – Frauen im Schwangerschaftskonflikt wird positive Perspektive verwehrt
Das Bundesfamilienministerium hat einen Referentenentwurf zur Änderung des Schwangerschaftskonfliktgesetzes vorgelegt, der Anlass zu großer Besorgnis gibt. Die geplanten Regelungen kriminalisieren grundrechtlich geschütztes Verhalten.
Die Pressesprecherin der Christdemokraten für das Leben e. V. (CDL), Dr. Friederike Hoffmann-Klein, nimmt hierzu in einer Pressemitteilung vom 29.11.23 Stellung und erläutert Hintergründe.
» Mehr zum geplanten Verbot der Gehsteigberatung
27.11.23: Bundesrat: Initiative zur Einführung der Widerspruchsregelung bei Organspenden gestartet
Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg haben eine gemeinsame Bundesratsinitiative zur Einführung der Widerspruchsregelung bei Organspenden gestartet. Ihren Entschließungsantrag stellten sie am 24.11.23 in der Länderkammer vor.
Konkret fordern die beiden Bundesländer in dem Antrag die Bundesregierung auf, einen Gesetzentwurf zur so genannten Widerspruchslösung im Transplantationsrecht zu beschließen und dem Bundestag zur Entscheidung vorzulegen. Damit wollen sie die Zahl der Organdspenden steigern, wenn jeder zu Lebzeiten aktiv einer Organspende widersprechen muss.
Mehr zur Bundesratsinitiative zur Einführung der Widerspruchsregelung bei Organspenden
23.11.23: Kommissariat der deutschen Bischöfe zur Debatte einer außerstrafrechtlichen Abtreibungsregelung
Vor dem Hintergrund der aktellen Debatte um eine neue Abtreibungsregelung hat das Kommissariat der deutschen Bischöfe (Katholisches Büro Berlin) am 21.11.23 Stellung genommen. In der Stellungnahme geht es um die Frage ob und wenn ja, unter welchen Voraussetzungen eine Regelung zum Schwangerschaftsabbruch außerhalb des Strafgesetzbuchs möglich ist.
Wie es in der Pressemitteilung vom selben Tag heißt, haben sich die deutschen Bischöfe mit dem Thema am 20.11.23 in der Sitzung des Ständigen Rates in Würzburg befasst. In der nun nach den Beratungen im Ständigen Rat seitens des Kommissariats der deutschen Bischöfe (Katholisches Büro in Berlin) abgegebenen Stellungnahme wird auf folgende Aspekte hingewiesen, die bei der Debatte aus kirchlicher Sicht zu berücksichtigen sind:
18.11.23: Britische Zulassungsbehörde genehmigt erstmals Gentherapie mit CRISPR/CAS-9 am Menschen
Die britische Zulassungsbehörde MHRA hat zwei Unternehmen aus der Schweiz und den USA eine bedingte Marktzulassung für eine Therapie erteilt, bei der die CRISPR/Cas9-Technologie zur Veränderung menschlicher Zellen eingesetzt wird. Dies gab die MHRA am 16.11.23 in einer Pressemitteilung bekannt.
Die Therapie mit dem Handelsnamen Casgevy für Patienten ab 12 Jahren ist damit weltweit die erste, die die Genschere zur Veränderung menschlicher Zellen einsetzt, konkret für Sichelzellen-Anämie und Beta-Thalassämie.
» Mehr zur ersten Genehmigung einer Gentherapie mit CRISPR/CAS-9 am Menschen
15.11.23: Neueste Zahlen: Suizide in 2022 um fast 10 Prozent gestiegen
Die Zahl der Suizide in Deutschland ist zwischen 2021 und 2022 um knapp 10 Prozent gestiegen. Mit 10.119 Suiziden im Jahr 2022 gegenüber 9.215 Menschen, die sich 2021 das Leben nahmen, liegt die Zahl der durch Suizid Verstorbenen erstmals seit 2015 wieder über 10.000.
» Mehr zur gestiegenen Zahl der Suizide in 2022
09.11.23: Dänemark: Ethikrat gegen Legalisierung aktiver Sterbehilfe
Ende September hat der dänische Ethikrat eine Stellungnahme zur Sterbehilfe und Suizdibeihilfe vorgelegt. Darin empfielt das Gremium einhellig mit 16 zu 1 Stimmen der Regierung das geltende Verbot in Dänemark für Tötung auf Verlangen und Beihilfe zur Selbsttötung aufrecht zu erhalten.
Wie das Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) am 05.11.23 berichtete, kamen die Mitglieder zu dem Schluss, dass es „prinzipiell unmöglich sei, eine angemessene Regelung der Sterbehilfe festzulegen“ und gleichzeitig die Schwächsten der Gesellschaft zu schützen. Der IMABE-Bericht beleuchtet ergänzend auch die Situation in den Niederlanden und Kanada und die aktuellen Sterbehilfe-Zahlen dort.
Weitere Informationen:
Dänemark: Ethikrat rät der Politik davon ab, aktive Sterbehilfe zu legalisieren
IMABE 05.11.23
07.11.23: Urteil des Bundesverwaltungsgerichts: Keine Erlaubnis für den Erwerb eines Betäubungsmittels zum Zweck der Selbsttötung
Die im Betäubungsmittelgesetz (BtMG) vorgesehene Versagung einer Erlaubnis für den Erwerb eines bestimmten Betäubungsmittels zur Selbsttötung ist angesichts der Möglichkeiten, das eigene Leben medizinisch begleitet mit anderen Mitteln zu beenden, mit dem durch das Grundgesetz geschützten Recht auf selbstbestimmtes Sterben vereinbar. Das hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig am 07.11.23 entschieden.
05.11.23: Fachtagung Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft (AKF): Kritik an geplanter Neuregelung von Eizellspende und Leihmutterschaft
Am 03.11.23 veranstaltete der Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft (AKF) in Berlin seine Jubiläums-Fachtagung zum 30-jährigen Bestehen. Dabei warnten Mitglieder der AKF vor einer Vermarktung weiblicher Körperfunktionen im Zuge einer Liberalisierung von Leihmutterschaft und Eizellspende.
30.10.23: EU-Parlaments-Ausschuss verurteilt Leihmutterschaft als Menschenhandel
Der Ausschuss des EU-Parlaments für Frauenrechte und bürgerliche Freiheiten hat eine Änderung der „Richtlinie zur Verhütung und Bekämpfung des Menschenhandels und zum Schutz seiner Opfer“ beschlossen. Darin wird Leihmutterschaft erstmals auf eine Stufe mit Verbrechen wie Sklaverei, Zwangsheirat, illegale Adoption oder Ausbeutung von Kindern gestellt, berichtete das Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) am 30.10.23.
Demnach könnte der Beschluss noch vor Weihnachten im EU-Rat und der Kommission behandelt werden und damit die Weichen für ein EU-weites Verbot von Leihmutterschaft stellen.
Weitere Informationen:
Kinder kaufen: EU-Parlament verurteilt Leihmutterschaft als Menschenhandel
IMABE 30.10.23
27.10.23: Anhaltende Kritik an Stellungnahme des Rates der EKD zur Neuregelung der Abtreibung
Am 11.10.23 hat der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) eine umstrittene Stellungnahme zu einer von der Bundesregierung geplanten möglichen Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs vorgelegt. Die Kritik daran reißt nicht ab.
» Mehr zur anhaltenden Kritik an der Stellungnahme des Rates der EKD zur Neuregelung der Abtreibung
24.10.23: Verbände fordern 20 Millionen Euro für Suizidprävention
In einem Pressegespräch am 24.10.23 in Kassel haben Fachleute vom Nationalen Suizidpräventionsprogramm (NaSPro), der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention und der Deutschen Akademie für Suizidprävention auf die prekäre Lage vieler Hilfsangebote für suizidgefährdete Menschen hingewiesen. Sie fordern, die Suizidprävention nun endlich wirklich zu fördern und dafür 20 Millionen Euro bereit zu stellen.
» Mehr zur Forderung der Verbände nach mehr Geld für Suizidprävention
23.10.23: Interview: „Recht auf Leben – Herzenssache einer jungen Ärztin“
Die junge Ärztin Julia Kim brennt für das Leben. Sie ist Vorstandsreferentin der ALfA e.V. und Vorstandsmitglied der Ärzte für das Leben e.V. und spricht im Interview mit K-TV am 15.10.23 über typische Vorwürfe gegenüber dem Recht auf Leben. Im Gespräch thematisiert sie zudem den ärztlich assistierten Suizid: Weil jedes Leben zählt! Das Gespräch ist auf dem youtube-Kanal von K-TV abrufbar.
» Zum Video „Recht auf Leben – Herzenssache einer jungen Ärztin“
17.10.23: Interview: Nein zur Aufnahme der Abtreibung in die ärztliche Grundausbildung
Am 11.10.23 veröffentlichte K-TV in der Reihe „Orientierung“ ein 20-minütiges Interview von Dr. Claudia Kaminski mit Prof. Paul Cullen, ÄfdL-Vorsitzender, zur aktuellen Debatte um die Aufnahme der Abtreibung in die ärztliche Grundausbildung. Das Gespräch ist auf dem youtube-Kanal von K-TV abrufbar.
» Zum Video „Orientierung – Nein zur Aufnahme der Abtreibung in die ärztliche Grundausbildung“
16.10.23: Stellungnahme: Rat der EKD zu einer möglichen Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs
Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat sich am 11.10.23 zur Debatte um eine mögliche gesetzliche Neuregelung der Abtreibung geäußert. Darin zeigt sich der Rat offen für eine mögliche Liberalisierung.
» Mehr zur EKD-Stellungnahme zur möglichen Neuregelung der Abtreibung
14.10.23: Welthospiztag: „Hospiz lässt mich noch mal!“
Am 14. Oktober findet der Welthospiztag 2023 statt. Unter dem Dach des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbands (DHPV) und dem Motto „Hospiz lässt mich noch mal.“ informieren überall in Deutschland Hospiz- und Palliativdienste bzw. -einrichtungen über Hospizarbeit und Palliativversorgung sowie über konkrete Unterstützungsangebote für schwerstkranke Menschen und ihre Angehörigen.
12.10.23: Bundesverband Lebensrecht zur Neuregelung der Abtreibung außerhalb des Strafgesetzbuches
Zu einer Neuregelung der Abtreibung außerhalb des Strafgesetzbuches wurde der Bundesverband Lebensrecht (BVL) um eine Stellungnahme gebeten. Hierzu erklärte die BVL-Vorsitzende Alexandra Linder am 12.10.23 in einer Pressemitteilung:
In den bisher veröffentlichten Stellungnahmen zeigt sich, neben der Forderung nach Neuregelung der Abtreibung mit weiter erleichtertem Zugang, die Tendenz, ein „abgestuftes“ oder „kontinuierlich zunehmendes“ Lebensrecht, das dem vorgeburtlichen Kind zuzustehen sei, vorzuschlagen.
» Mehr zur BVL-Stellungnahme zur Neuregelung der Abtreibung außerhalb des Strafgesetzbuches
10.10.23: BMBF-Fachkonferenz: Embryonenschutzgesetz und Stammzellgesetz neu prüfen und bewerten
Am 09.10.23 wurde von Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger die zweitägige Fachkonferenz „Humane Embryonen in der medizinischen Forschung: Tabu? Vertretbar? Chance?“ eröffnet. Mit der Konferenz möchte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) „Raum für die Debatte bieten“, hieß es in einer Pressemitteilung dazu.
» Mehr zur BMBF-Fachkonferenz zum Embryonenschutzgesetz und Stammzellgesetz
04.10.23: Experten-Thesenpapier veröffentlicht: 12 Thesen zu Suizidprävention und assistiertem Suizid
Ein interdisziplinärer Zusammenschluss von mehr als 30 Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz veröffentlichte Ende August ein gemeinsames Thesenpapier zur aktuellen Debatte um Suizidbeihilfe und Suizidprävention. Hierüber berichtete das Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) am 02.10.23.
In den „Schloss Hofener Thesen 2023 zu Assistiertem Suizid und Suizidprävention“ fordern die Unterzeichnenden u.a. dazu auf, mit „Fehlinformationen und Mythen“ aufzuräumen und den Stand der Wissenschaft zu berücksichtigen. Zudem sei ein „Innehalten und Nachdenken“ notwendig.
Weitere Informationen:
DACH-Experten stellen klar: „Es ist nicht Aufgabe einer Gesellschaft, den (assistierten) Suizid zu fördern“
IMABE 02.10.23
24.09.23: Neue Ausgabe der Zeitschrift „Imago Hominis“ zum Thema „Autonomie, Körper und Reproduktion“ erschienen
Am 18.09.23 ist die aktuelle Ausgabe 3/2023 der Zeitschrift „Imago Hominis“ des Instituts für medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) zum Thema „Autonomie, Körper und Reproduktion“ erschienen. Darin gibt es auch einen Beitrag von Prof. Paul Cullen, Vorsitzender von Ärzte für das Leben e.V., zu aktuellen Entwicklungen in der Stammzellforschung.
Der Artikel ist komplett online abrufbar. Außerdem gibt es in dem Heft weitere lesenswerte Artikel zum Hauptthema. Die IMABE-Zeitschrift kann auch gedruckt bestellt werden.
Stehen uns bald künstliche Menschen ins Haus? Neues aus der Stammzellforschung
Prof. Paul Cullen
Imago Hominis (2023); 30(3): 156-163
PM 21.09.23: Ärzte für das Leben e.V.: Nein zur Aufnahme der Abtreibung in die ärztliche Grundausbildung
Am 13. September 2023 gab die Bundesregierung auf Anfrage der Linksfraktion bekannt, im Rahmen einer Reform der Approbationsordnung für Ärzte den Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog zum verbindlichen Teil des Medizinstudiums zu machen.
Das Bundesfamilienministerium und das Bundesgesundheitsministerium planen dabei, Abtreibung über diesen Katalog nicht nur ins Medizinstudium zu integrieren, sondern zum Gegenstand des klinischen Prüfungsstoffs in allen drei Abschnitten der ärztlichen Prüfung zu machen. Ärzte für das Leben e.V. stellen sich vehement gegen diese Pläne und kritisieren das Vorhaben als unvereinbar mit der ärztlichen Gewissensfreiheit.
» Zur ÄfdL-Pressemitteilung zur geplanten Aufnahme der Abtreibung in die ärztliche Grundausbildung
19.09.23: Weit über 6.000 Lebensrechtler beim Marsch für das Leben in Berlin und Köln
Am Samstag, den 16.09.23 gab es erstmals in zwei Sädten den Marsch für das Leben, in Berlin und Köln. Dabei kamen laut Veranstalter weit über 6000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland zusammen, um für das Lebensrecht zu demonstrieren.
Bei bestem Wetter begrüßten die Vorsitzende des Bundesverbands Lebensrecht (BVL), Alexandra Linder, in Berlin und die Kölner Moderatorin Martine die gut gelaunten Lebensrechtler, so der BVL in einer Pressemitteilung vom selben Tag.
» Ausführlicher Bericht zum Marsch für das Leben 2023 in Berlin und Köln
16.09.23: Bericht zur BVL-Fachtagung: Wichtiger Beitrag zur öffentlichen Debatte über assistierten Suizid und Abtreibung
Auch in diesem Jahr lieferte die Fachtagung des Bundesverbandes Lebensrecht (BVL) am 15.09.23 anlässlich des Marsches für das Leben einen wichtigen Beitrag zur öffentlichen Debatte über den assistierten Suizid und den Status des Menschen vor der Geburt.
Dies ist das Fazit des BVL in einer Presseaussendung vom selben Tag in einem kurzen Bericht zur Veranstaltung. Thema war: „MenschSein – von Anfang an bis zum Lebensende“.
» Zum Bericht zur BVL-Fachtagung „MenschSein – von Anfang an bis zum Lebensende“ am 15.09.23
14.09.23: Programm der 28. Jahrestagung von Ärzte für das Leben e.V. vom 24. bis 25.11.23 zum Thema „Jetzt erst recht: Lebensrecht!“ online
Vom 24. bis 25. November 2023 findet die 28. Jahrestagung von Ärzte für das Leben e.V. statt. Thema ist diesmal: „Jetzt erst recht: Lebensrecht!“.
Ab sofort ist das Programm online und Interessierte können sich anmelden.
» Zum Programm und Anmeldung zur 28. Jahrestagung von Ärzte für das Leben e.V.
12.09.23: Weiter gestiegene Abtreibungszahlen: 4,5 Prozent mehr Abtreibungen im 2. Quartal 2023 als im Vorjahres-Quartal
Für den Zeitraum April bis Juni 2023 wurden rund 26.700 Abtreibungen in Deutschland gemeldet. Das waren 4,5 Prozent mehr Schwangerschaftsabbrüche im 2. Quartal 2023 als gegenüber dem 2. Quartal 2022. Dies teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) in einer Presseaussendung vom 11.09.23 mit.
Demnach setzte sich der seit dem 1. Quartal 2022 beobachtete Anstieg im Vorjahresvergleich fort. Die Ursachen für diese Entwicklung seien anhand der Daten nicht bewertbar. Insbesondere lägen keine Erkenntnisse über die persönlichen Entscheidungsgründe für einen Schwangerschaftsabbruch nach der Beratungsregelung vor, so Destatis.
» Mehr zu den gestiegenen Abtreibungszahlen für das 2. Quartal 2023
10.09.23: Noch 6 Tage: Breite Unterstützung zum Marsch für das Leben – Bischöfe und Leiter aller Konfessionen senden Grußworte
Der diesjährige Marsch für das Leben, der zum ersten Mal in seiner Geschichte am 16.09.23 in zwei Städten gleichzeitig stattfindet, in Köln und in Berlin, erfährt breite Unterstützung durch zahlreiche Grußworte von Bischöfen und Leiter aller Konfessionen.
Dies teilte der Bundesverband Lebensrecht (BVL) als Veranstalter am 08.09.23 mit.
» Mehr zu den Grußworten zum Marsch für das Leben 2023
08.09.23: DHPV zum Welttag der Suizdidprävention am 10.09.: Hospizarbeit und Palliativversorgung sind zentrale Aspekte der Suizidprävention
„Aktiv werden und Hoffnung schaffen“ – das ist das Motto des diesjährigen Welttages der Suizidprävention, der seit 2003 am 10. September weltweit begangen wird. Aus diesem Anlass fordert der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) erneut flächendeckende sowie dauerhaft und auskömmlich finanzierte Angebote für Menschen, die sich in suizidalen Krisen befinden.
„Jeder Mensch, der sich das Leben nimmt, ist ein Mensch zu viel“, erklärte Winfried Hardinghaus, Vorsitzender des DHPV, anlässlich des Welttages der Suizidprävention in einer Presseaussendung vom 07.09.23. „Darum ist die Stärkung der Suizidprävention eine drängende, gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Dies gilt einmal mehr vor dem Hintergrund der weiterhin gesetzlich nicht regulierten Suizidbeihilfe in Deutschland.“
» Mehr zu den DHPV-Forderungen zum Welttag der Suizdidprävention am 10.09.
06.09.23: Geplante Streichung von § 218 StGB: Unionsabgeordnete warnen vor Spaltung der Gesellschaft
Derzeit prüft die Regierungskoalition, ob Abtreibungen künftig straffrei werden könnten. Hiergegen regt sich nun Protest von Seiten der Union im Bundestag, berichtete „Legal Tribune Online“ am 06.09.23. Demnach warnen Rechts- und Familienpolitiker in einem Brief an die Fraktion vor einer „unverantwortlichen Spaltung“ der Gesellschaft.
Weitere Informationen:
Brandbrief zum Schutz des ungeborenen Lebens
LTO Legal Tribune Online 06.09.23.
03.09.23: Verlag zieht Studie zu Transgenderwünschen bei Kindern zurück – Debatte unerwünscht?
Seit geraumer Zeit schwelt eine Debatte zu Transgenderwünschen bei Kindern und Jugendlichen, d.h. die in eine Krise geraten und ihr Geschlecht ändern wollen. In der Frage, warum dieser Wunsch plötzlich auftreten kann, kommen bisherige Studienergebnisse zu uneinheitlichen Ergebnissen.
Nun wurde eine bereits veröffentlichte peer reviewed-Studie, die den Einfluss von sozialen Faktoren auf das Phänomen der Geschlechtsdysphorie (GD) untersuchte, auf Druck von außen zurückgezogen. Dies löste eine breite öffentliche Debatte über die akademische Freiheit aus.
Über die Hintergründe der Studie, die bemerkenswerten Ergebnisse und die Debatte dazu berichtete ausführlich das Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) am 01.09.23
Weitere Informationen:
Debatte unerwünscht? Verlag zieht Studie zu Transgenderwünschen bei Kindern zurück
Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) 01.09.23
28.08.23: IMABE und „Aktion Leben“ fordern internationales Verbot von Leihmutterschaften
Auf der griechischen Insel Kreta gab es jüngst einen Skandal um Leihmutterschaften. Vor diesem Hintergrund fordern das Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) und die „Aktion Leben“ aus Österreich ein internationales Verbot von Leihmutterschaften.
Über die Kritik der beiden Organisationen zur Leihmutterschaft berichtete ausführlich das katholische Nachrichtenportal kath.net unter Berufung auf kathpress am 26.08.23.
Bioethikerin: „Leihmutterschaft neue Form von Kolonialismus“
kath.net 26.08.23
Menschenhandel in Wunschbaby-Klinik: Leihmutterschaft-Skandal erschüttert Griechenland
IMABE 18.08.23
25.08.23: Noch 3 Wochen: Marsch für das Leben am 16.09.2023 in Berlin und Köln
In 3 Wochen ist es soweit: Der alljährliche „Marsch für das Leben“ startet am Samstag, 16.09.23 ab 13:00 Uhr in Berlin am Brandenburger Tor und erstmals auch in Köln am Heumarkt. Davor gibt es am Vormittag gemeinsame Gottesdienste.
Der “Marsch für das Leben“ wird vom Bundesverband Lebensrecht (BVL) organisiert und ist überkonfessionell und überparteilich. Eingeladen sind all diejenigen, die sich für den Schutz des Lebens einsetzen, die ein deutliches Zeichen für den Lebensschutz setzen wollen. Er ist die größte Pro-life-Demonstration in Deutschland.
Einen Tag vorher gibt es am 15.09.23 in Berlin eine BVL-Fachtagung zum Thema „MenschSein – von Anfang an bis zum Lebensende“, mit hochkarätigen Referentinnen und Referenten. Die Fachtagung wird auch live im Internet übertragen.
Weitere Informationen:
» Informationen zum Marsch für das Leben 2023
» Infos und Anmeldung zur BVL-Fachtagung am 15.09.23
22.08.23: IMABE-Interview des Monats: „Beratung vor der Geburt kann Leben retten – wie eine Wiederbelebung“
Schwangere sehen sich nach einem pränatalen Test plötzlich vor der Situation, über Leben und Tod ihres Kindes entscheiden zu müssen. Im Interview mit dem Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) vom 01.08.23 erläutert Holm Schneider, Professor für Kinderheilkunde am Universitätsklinikum Erlangen, was Eltern in solchen Momenten benötigen.
Der Spezialist für angeborene genetische Erkrankungen und Pflegevater eines Kindes mit Behinderung erklärt, warum Kinder mit Down-Syndrom zwar ein Extra-Chromosom haben, aber nicht zwangsläufig krank sind.
Weitere Informationen:
Interview des Monats: „Beratung vor der Geburt kann Leben retten – wie eine Wiederbelebung“
IMABE 01.08.23
20.08.23: Fachbeitrag: Forschende bieten Neudefinition für den Begriff Embryo
Eine internationale Gruppe um Nicolas Rivron vom Institute of Molecular Biotechnology der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (IMBA) schlägt in einem Beitrag einer Fachzeitschrift eine neue Definition vor zur Frage, ab welchem Entwicklungsschritt ein Embryonenmodell einem natürlich gezeugten Embryo gleichgestellt werden sollte.
Hintergrund der Debatte sind zahlreiche Publikatione zu Embryonenmodellen in den vergangenen Sommermonaten, die für Aufsehen sorgten. Über den Vorschlag zur Enbryo-Neudefinition berichtete das Ärzteblatt online am 18.08.23.
Weitere Informationen:
Forschende schlagen neue Definition für den Begriff Embryo vor
Aerzteblatt.de 18.08.23
18.08.23: DGP-Studie zu den Motiven für den Wunsch nach Suzidbeihilfe
Die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) hat eine Studie durchgeführt zu den Motiven für den Wunsch nach einer Suzidbeihilfe. Zudem wollte die DGP die Auswirkungen einer suizidpräventiven Beratung erfassen. Nun liegen die Ergebnisse der Auswertung der telefonischen Anfragen an die Geschäftsstelle der DGP zur Suizidassistenz für den Zeitraum 11/2020 bis 10/2021 vor.
Die bemerkenswerten Studienergbenisse wurden im Deutschen Ärzteblatt Online am 18.08.23 veröffentlicht.
Weitere Informationen:
Beweggründe für den Wunsch nach Suizidassistenz
Eine retrospektive Auswertung telefonischer Anfragen
Dtsch Arztebl 2023; 18. August 2023; DOI: 10.3238/arztebl.m2023.0178; ONLINE first
10.08.23: OVG-Urteil: Keine Erlaubnis zur Einfuhr und Abgabe eines Betäubungsmittels zur Selbsttötung
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ist nicht verpflichtet, einem Arzt vorläufig eine Erlaubnis zu erteilen unter anderem für die Einfuhr eines bestimmten Betäubungsmittel aus der Schweiz nach Deutschland und die Abgabe dieses Betäubungsmittels an seine Patienten zum Zweck der Selbsttötung. Dies hat das Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen in Münster mit einem Eilbeschluss vom 08.08.2023 entschieden. Es hat damit eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts Köln im Ergebnis bestätigt.
05.08.23: BVL-Fachtagung am 15.09.23 in Berlin: MenschSein – von Anfang an bis zum Lebensende
Am Freitag, den 15.09.23 veranstaltet der Bundesverband Lebensrecht (BVL) eine Fachtagung zum Thema „MenschSein – von Anfang an bis zum Lebensende“. Die Teilnahme ist auch per Live-Stream möglich.
Die Tagung findet von 13.00-17.00 Uhr statt, wie immer mit hochkarätigen Referentinnen und Referenten. Am nächsten Tag folgt der jährliche Marsch für das Leben in Berlin und diesmal auch parallel in Köln.
Programm
13:00 Uhr Begrüßung (Alexandra Maria Linder M.A., Vorsitzende BVL e.V.)
13:15 Uhr Leben tolerieren – von biologischen Voraussetzungen bis zur Rechtsprechung
Prof. Dr. med. Angela Köninger
14:15 Uhr An der Seite des Lebens – Herausforderungen und Perspektiven der Palliativmedizin
Prof. Dr. med. Stephan Sahm
15:15 Uhr Kaffee
16:00 Uhr Leben am Lebensende? Die Entwicklungen des Euthanasiegeschehens in anderen Ländern
Alex Schadenberg, Executive Director – Euthanasia Prevention Coalition,Ontario (Kanada)
Simultanübersetzung: Cornelia Kaminski
» Weitere Informationen und Anmeldung zur BVL-Fachtagung am 15.09.23
01.08.23: USA: Steigende Nachfrage nach Abtreibungspillen
In den USA boomt die Nachfrage nach Abtreibungspillen, seit dem der Oberste Gerichtshof Mitte 2022 das Grundsatzurteil „Roe v. Wade“ von 1973 gekippt hatte.
Hintergrund für die Entwicklung sind die unterschiedlichen rechtlichen Regelungen in den einzelnen Bundesstaaten zur Abtreibungspille inklusive rechtlicher Grauzonen. Über die Entwicklung berichtete das Ärzteblatt online ausführlich am 28.07.23.
Weitere Informationen:
Versand von Abtreibungspillen in den USA hat Konjunktur
Aerzteblatt.de 28.07.23
25.07.23: USA: Bischöfe warnen davor, Hirntod-Definition zu revidieren
In den USA haben die US-amerikanische Bischofskonferenz (USCCB) und das National Catholic Bioethics Center davor gewarnt, eine mögliche Neufassung der Gesetzgebung um die Definition des Hirntods zu erweitern. Die Neufassung beruhe den Organisationen zufolge auf „mangelhaften medizinischen Kriterien“, berichtete die Nachrichtenagentur CNA am 21.07.23.
Demnach erklärten sie in einem gemeinsamen Schreiben, dass die Uniform Law Commission, eine gemeinnützige Gruppe mit Sitz in Chicago, die Modellgesetze für den amerikanischen Gesetzgeber entwirft, die Definition des Hirntods revidieren wolle, ohne sich dabei auf „zwingende wissenschaftliche Beweise“ zu stützen.
Die umstrittene Hirntoddefinition spielt z.B. in der Debatte um eine Organspenderegelung eine Rolle.
Weitere Informationen:
US-Bischöfe warnen davor, Hirntod-Kriterium zu erweitern
CNA Deutsch 21.07.23
22.07.23: IMABE-Studienanalyse zu Abtreibung und psychische Folgen
Kann eine Abtreibung die seelische Gesundheit von ungewollt Schwangeren schützen? Oder gibt es einen Zusammenhang zwischen Abtreibung und psychischen Folgeproblemen bei Frauen? Unter anderem zu diesen kontrovers diskutierten Fragen nimmt die im Juni 2023 publizierte Studie „Schwangerschaftsabbruch und psychische Folgen. Eine qualitative Studienanalyse“ des Instituts für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) Stellung.
Für die Studie hat das interdisziplinäre Forscherteam 14 relevante Übersichtsarbeiten und Einzelstudien untersucht, die zwischen 2008 und 2018 erschienen sind und sich mit Schwangerschaftsabbruch und psychischen Gesundheitsfolgen befassen. Über die Studienergebnisse berichtete das IMABE ausführlich am 03.07.23.
Weitere Informationen:
IMABE-Studie: Abtreibung hat keinen positiven Effekt auf die Psyche der Frau
Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) 03.07.23
18.07.23: Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE) veröffentlicht Stellungnahme zur „ethischen Unhaltbarkeit“ eines EU-Grundrechts auf Abtreibung
Im Rahmen der öffentlichen Debatte über die Aufnahme eines vermeintlichen Rechts auf Abtreibung in die EU-Grundrechtecharta veröffentlichte die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE) am 18.07.23 die von ihrer Ethikkommission erarbeitete Stellungnahme „Die ethische Unhaltbarkeit eines EU-Grundrechts auf Abtreibung“.
Darin bekräftigt die Ethikkommission, dass die Achtung der unveräußerlichen Würde jedes Menschen in jeder Lebensphase – insbesondere in Situationen völliger Verletzlichkeit – ein Grundprinzip unserer demokratischen Gesellschaften ist.
The Ethical Indefensibility of an EU Fundamental Right to Abortion
Statement of the Commission on Ethics of COMECE 18.06.2023 (1 Seite im PDF-Format)
14.07.23: Interfraktionelle Bundestags-Gruppe Pränataldiagnostik fordert rasches Handeln der Bundesregierung bei nicht-invasiven Pränataltests
Die interfraktionelle Gruppe Pränataldiagnostik des Deutschen Bundestags setzt sich dafür ein, dass die Bundesregierung den Beschluss des Bundesrats vom 16. Juni 2023 zur Kassenzulassung des nicht-invasiven Pränataltests (NIPT) zügig umsetzt.
» Mehr zur Forderung der Bundestags-Gruppe Pränataldiagnostik zu nicht-invasiven Pränataltests
10.07.23: Österreich: Verein will Verbot der Tötung auf Verlangen kippen
In Österreich ist die Debatte um die bestehende Suizidregelung neu entflammt. Konkret will die „Österreichische Gesellschaft für ein Humanes Lebensende“ (ÖGHL) erreichen, dass „aktive Sterbehilfe“ in dem Alpenland legalisiert wird. Sie hat dazu einen Individualantrag beim Verfassungsgerichtshof eingebracht. Darüber berichtete das „Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE)“ am 06.07.23.
Demnach wird die Liberalisierungsforderung unter anderem damit begründet, dass dadurch „Leben verlängert“ werden könne. Zudem sei die derzeitige Gesetzeslage zur Beihilfe zum Suizid „zu eng“ gefasst. Nun prüft der Verfassungsgerichtshof den Antrag.
Antrag beim VfGH: Verein will mithilfe von ‚Dignitas‘ das Verbot der Tötung auf Verlangen kippen
Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) 06.07.23
06.07.23: BVL zum Scheitern der Debatte zum assistierten Suizid im Deutschen Bundestag: „Hier hat das Parlament die richtige Entscheidung getroffen!“
Bei der Debatte zum assistierten Suizid am 6. Juli im Deutschen Bundestag wurden überraschenderweise sowohl der Entwurf von Castellucci u.a. als auch der von Helling-Plahr, Künast u.a. klar abgelehnt, wobei die Zustimmung zum restriktiveren Castellucci-Entwurf merklich größer war. Vorausgegangen war eine lebhafte Debatte, die aber in den vorgesehenen 180 Minuten der Komplexität und Wichtigkeit der Materie keinesfalls gerecht sein konnte. Der Bundesverband Lebensrecht (BVL) begrüßt dieses Ergebnis.
» Zum BVL-Statement zur gescheiterten Neuregelegung der Suizidbeihilfe
06.07.23: Gescheitert: Bundestag gegen alle Gesetzentwürfe zur Neuregelung der Suizidhilfe
Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages haben am 6. Juli 2023 in zweiter Lesung alle beiden Gesetzentwürfe von fraktionsübergreifenden Gruppen über eine Neuregelung der Suizidhilfe mehrheitlich abgelehnt. Damit ist eine Neuregelung der Suizidbeihilfe vorläufig vom Tisch und es bleibt wie es ist.
Einen gemeinsamen Antrag beider Gruppen mit dem Titel „Suizidprävention stärken“ (Drucksache 20/7630) nahm das Parlament hingegen mit 689 Ja-Stimmen von 693 abgegeben Stimmen an. Es gab dabei eine Nein-Stimme und vier Enthaltungen.
» Mehr zur gescheiterten Neuregelung der Suizidbeihilfe
PM 04.07.23: Geplante Abstimmung über Gesetz zur Neuregelung der Suizidbeihilfe im Hauruckverfahren ist ein Skandal und ein Zeugnis technokratischer Kälte
Am 6. Juli 2023 wird im Deutschen Bundestag kurz vor der Sommerpause über eine Neuregelung des assistierten Suizids in zweiter und dritter Lesung beraten und abgestimmt. Für die Debatte mit namentlicher Abstimmung waren ursprünglich laut Tagesordnung 105 Minuten vorgesehen bzw. wurde die vorgesehene Zeit nun kurzfristig verlängert auf 180 Minuten.
„Eine gründliche Befassung des Parlaments mit dieser zentralen Frage des gesellschaftlichen Lebens ist in einer solchen Hauruckaktion gar nicht möglich, zumal der fast schrankenlose Gesetzentwurf von Helling-Plahr, Künast und andere erst vor kurzem zusammengestellt worden ist, um gegen den restriktiveren Entwurf von Castellucci et al. bestehen zu können“, sagte Prof. Dr. Paul Cullen, Vorsitzender der Organisation „Ärzte für das Leben“ heute in Münster.
» Mehr zur Pressemitteilung zur Bundestagsabstimmung zur Neuregelung der Suizidbeihilfe am 06.07.23
29.06.23: Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) steigt aus der „Woche für das Leben“ aus
Seit 1994 veranstaltet die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) gemeinsam mit der Deutsche Bischofskonferenz die „Woche für das Leben“. Nun steigt die EKD aus dem Projekt aus.
Über die Entscheidung berichtete die Tagespost am 26.06.23 unter Berufung auf den „Weser-Kurier“ und eigenen Recherchen.
Weitere Informationen:
EKD steigt aus der „Woche für das Leben“ aus
Die Tagespost 26.06.23
Offizielle Webseite zur Woche für das Leben
26.06.23: Neueste Zahlen: 6,8 Prozent mehr Abtreibungen im 1. Quartal 2023 als im Vorjahresquartal
Im 1. Quartal 2023 wurden rund 27.600 Abtreibungen in Deutschland gemeldet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in einer Presseaussendung vom 26.06.23 mitteilte, nahm die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche im 1. Quartal 2023 gegenüber dem 1. Quartal 2022 um 6,8 Prozent zu. Damit setzte sich der seit dem 1. Quartal 2022 beobachtete Anstieg fort.
» Mehr zu den Abtreibungszahlen für das 1. Quartal 2023
24.06.23: Bundesverwaltungsgericht: Gebetswachen vor Abtreibungseinrichtungen sind rechtmäßig
Mahn- und Gebetswachen von Abtreibungsgegnern in der Nähe von Schwangerschaftsberatungsstellen bleiben rechtmäßig. Dies hat der Sechste Senat des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig entschieden. Er bestätigte damit ein Urteil des baden-württembergischen Verwaltungsgerichtshofs.
Das Urteil ist bedeutsam vor dem Hintergrund der Pläne der Ampelregierung, die Bannmeilen um Abtreibungseinrichtungen errichten möchte. Über das richtungsweisende Urteil und seine möglichen Folgen berichtete ausführlich die katholische Tagespost am 23.06.23.
Weitere Informationen:
Bundesverwaltungsgericht gibt Lebensrechtlern Recht: Gebetswachen vor Abtreibungseinrichtungen sind rechtmäßig
Die Tagespost 23.06.23
Willkommen in der wirklichen Welt
Kommentar um „5 vor 12“
Die Tagespost 23.06.23
14.06.23: BVL: Der assistierte Suizid bietet keine Lösung, sondern verstärkt den Druck
Am 13.06.23 haben zwei interfraktionelle Gruppen eine Zusammenlegung ihrer zwei Gesetzentwürfe zum assistierten Suizid vorgelegt. Der vereinigte Gesetzentwurf soll noch vor der Sommerpause vom Bundestag verabschiedet werden. Die Vorsitzende des Bundesverbands Lebensrecht e.V. (BVL), Alexandra Maria Linder, kritisierte den Entwurf in einer Pressemitteilung vom 14.06.23. Mit dieser Taktik sei die weitgehende Legalisierung der begleiteten Selbsttötung noch wahrscheinlicher.
» Mehr zur BVL-Kritik an den zusammengelegten Gesetzentwürfen zur Suizidbeihilfe
12.06.23: Schweiz: Alle fünf Jahre Verdoppelung von assistierten Suiziden
Eine Schweizerische Studie untersuchte anhand von 8.738 Fällen, wie sich die Zahlen in einem Land entwickeln, das Beihilfe zum Suizid legalisiert hat. Dabei stand im Fokus die Frage, welche Altersgruppen besonders betroffen sind, und warum mehr Frauen als Männer.
Demnach gab es bei den offiziellen Daten von 20 Jahren im Zeitraum 1999 bis 2018 alle fünf Jahre eine Verdoppelung bei den Suiziden.
Über die Ergebnisse berichtete ausführlich das Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) am 07.06.23
Weitere Informationen:
Häufung von assistierten Suiziden in der Schweiz: Alle fünf Jahre gibt es eine Verdoppelung
IMABE 07.06.23
09.06.23: Entscheidung: Verfassungsbeschwerde gegen Verbot der Werbung für Abtreibungen nach Abschaffung von § 219a StGB erfolglos
Die Gießener Ärztin Kristina Hänel ist mit ihrer Beschwerde vor dem Bundesverfassungsgericht bezüglich ihrer Verurteilung wegen Verstoß gegen das 2017 geltende Werbeverbot für Abtreibungen gescheitert. Mit ihrem am 07.06.23 veröffentlichtem Beschluss hat die 2. Kammer des Zweiten Senats des Bundesverfassungsgerichts die Verfassungsbeschwerde nicht zur Entscheidung angenommen. Dies teilte das Gericht in einer Presseaussendung vom selben Tag mit. In der Pressemitteilung gibt es die ausführliche Begründung zur Entscheidung.
Weitere Informationen:
Verfassungsbeschwerde gegen das Verbot der Werbung für Schwangerschaftsabbrüche nach Abschaffung des § 219a StGB erfolglos
Pressemitteilung Bundesverfassungsgericht vom 07.06.23
07.06.23: Umfrage von ZDF-„frontal“: Mehrheit der Deutschen gegen Abschaffung von Paragraf 218 StGB
Eine Mehrheit der deutschen Bevölkerung spricht sich dafür aus, Paragraf 218 des Strafgesetzbuches (StGB) beizubehalten. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen Ende Mai 2023 im Auftrag des ZDF-Magazins „frontal“ hervor.
Demnach sprechen sich 54 Prozent der Befragten dafür aus, dass ein Schwangerschaftsabbruch weiterhin als Straftat gilt, 36 Prozent plädieren für die Abschaffung des Abtreibungs-Paragrafen. Gerade mal drei Prozent möchten eine Verschärfung, teilte das ZDF in einer Presseaussendung vom 06.06.23 mit. Die Befragung unter 1.257 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland.
» Mehr zur Umfrage zur geplanten Abschaffung von Paragraf 218 StGB
05.06.23: Tag der Organspende: Bundesgesundheitsminister Lauterbach wirbt erneut für Einführung der Widerspruchsregelung
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich anläßlich des Tag der Organspende am 03.06.23 erneut für eine Einführung der Widerspruchsregelung ausgesprochen. Dies berichtete das Ärzteblatt online am 05.06.23. Auch drei Landesärztekammern sprachen sich im Vorfeld für dafür aus.
Lauterbachs Vorstoß 2020 zusammen mit dem damaligen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, wonach alle Bürgerinnen und Bürger nach festgetelltem Hirntod automatisch Organspender werden sollen sofern man nicht ausdrücklich widerspricht, war damals im Bundestag mit breiter Mehrheit abgelehnt worden. Auch aktuell regt sich Widerstand gegen seine Pläne.
Weitere Informationen:
Lauterbach und Laumann werben für Auseinandersetzung mit dem Thema Organspende
Aerzteblatt online 05.05.23
Ärztekammern: Erneut über Widerspruchslösung nachdenken
Aerzteblatt online 02.06.23
27.05.23: 30.Jahrestag Bundesverfassungsgericht-Urteil zur Abtreibung
Am 28.05.1993 fällte das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe sein richtungsweisendes Urteil zur Abtreibung, § 218 Strafgesetzbuch. In einem Beitrag für die Tagespost beleuchtet Prof. Dr. Manfred Spieker ausführlich die Hintergründe zum Abtreibungsurteil und seine weitreichenden Folgen.
Spieker ist em. Professor für Christliche Sozialwissenschaften und Autor des Buches „Kirche und Abtreibung in Deutschland – Ursachen und Verlauf eines Konflikts“. Der Bundesverband Lebensrecht BVL würdigte ihn zu seinem 80. Geburtstag im Rahmen einer Fachtagung am 22.04.23 zur Woche für das Leben.
Weitere Informationen:
Misslungener Spagat
Die Tagespost 27.05.23
» Bericht zur BVL-Fachtagung zur Eröffnung der Woche für das Leben am 22.04.23
24.05.23: Vortrag zum Würdebegriff des Grundgesetzes
Der Ex-Präsident des Bundesverwaltungsgericht Klaus Rennert reflektierte auf der 146. Generalversammlung des Unitas-Verbandes am 20.05.23 in seinem Festvortrag den Würdebegriff des Grundgesetzes. Demnach ist weder die verbrauchende Embryonenforschung noch die Zeugung von Designer-Babies mit der Menschenwürdebegriff des Grundgesetzes vereinbar.
Über die Ausführungen von Rennert berichtete ausführlich die Tagespost in einem Beitrag vom 23.05.23. Bei dem Vortrag ging es um verschiedene ethische Fragen von Lebensanfang bis Lebensende im Lichte von Absatz 1 des deutschen Grundgesetzes.
Weitere Informationen:
„Das Leben als Mensch beginnt nicht erst mit der Geburt“
Die Tagespost 23.05.23
20.05.23: Großbritannien: Erste Kinder mit Erbgut von drei Menschen geboren
In Großbritannien sind erstmals Babys zur Welt gekommen, die das Erbgut von drei Menschen in sich tragen. Dies berichtete das Aerzteblatt online am 10.05.23.
Demnach waren die Kinder mit einem speziellen In-Vitro-Verfahren gezeugt worden, bei dem eine sogenannte Mitochondrien-Austauschtherapie (Mitochondrial Replacement Therapy) angewandt wurde, um Defekte der Mitochondrien-DNA der Mutter nicht an das Kind zu vererben. Konkret seien laut Embryology Authority (HFEA) bereits „eine kleine Zahl“ so gezeugter Kinder geboren worden.
Weitere Informationen:
Erste Babys in Großbritannien mit Erbgut von drei Menschen geboren
Aerzteblatt.de 10.05.23
18.05.23: Endgültig: Portugal legalisiert aktive Sterbehilfe
In Portugal hat am 12.05.23 das Parlament in Lissabon mit einer Mehrheit von 129 zu 81 Stimmen ein Gesetz zur Legalisierung der aktiven Sterbehilfe gebilligt. Kurz darauf hat auch Präsident Marcelo Rebelo de Sousa seinen bisherigen Widerstand aufgegeben, das Gesetz unterzeichnet und damit den Weg für Sterbehilfe frei gemacht.
Das berichtete u.a. das Aerzteblatt online am 15. und 17.05.23. Mit der Unterzeichnung des Gesetzes geht in Portugal nun eine jahrelange Debatte über Sterbehilfe vorläufig zu Ende. Zuvor waren bereits vier Vorstöße gescheitert, da u.a. der Präsident sein Veto eingelegt hatte. Das neue Gesetz gilt allerdings nur für Portugiesen und Menschen mit einem dauerhaften Wohnsitz in dem Land.
Weitere Informationen:
Portugals Parlament billigt aktive Sterbehilfe
Aerzteblatt.de 15.05.23
Papst kritisiert Sterbehilfe-Gesetz in Portugal
kath.net 15.05.23
Portugals Präsident unterzeichnet Gesetz zur Sterbehilfe
Aerzteblatt.de 17.05.23
14.05.23: Bundestag: Fachgespräch zum besseren Mutterschutz nach Fehlgeburten
Ein lesenswerter ZDF-Beitrag vom 10.05.23 beleuchtet das Tabu-Thema Fehlgeburten und die diesbezügliche mangelhafte Mutterschutzregelung. Eine Initiative von Frauen will diese nun ändern. Bislang erhalten betroffene Frauen erst ab der 24. Schwangerschaftswoche Mutterschutz und fallen bei einer früher eintretenden Fehlgeburt durch das Raster.
In dem Beitrag geht es u.a. um eine Anhörung von Expertinnen und Experten im Fachgespräch zum Thema „Sternenkinder“ des Bundestags-Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend am selben Tag.
Weitere Informationen:
Trotz Fehlgeburt am nächsten Tag zur Arbeit?
ZDF online 10.05.23
Expertinnen fordern besseren Mutterschutz nach Fehlgeburten
hib Heute im Bundestag 10.05.23
09.05.23: Statt gesetzliche Regelung der Suizidbeihilfe: Ethikexperten für verbesserte Suizidprävention und Ausbau der Palliativ- und Hospizversorgung
In einem Gastbeitrag vom 08.05.23 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung haben sich vier prominente Ethikexperten gegen eine gesetzliche Regelung der Suizidbeihilfe ausgesprochen.
Hierüber berichtete ausführlich das Deutsche Ärzteblatt online am selben Tag. Demnach fordern sie stattdessen eine verbesserte Suizidprävention und die Palliativ- und Hospizversorgung auszubauen.
Weitere Informationen:
Ethikexperten gegen gesetzliche Regelung zur Suizidbeihilfe
Aerzteblatt.de 08.05.23
07.05.23: ALfA zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung behinderter Menschen: Zukunft barrierefrei gestalten geht nur für Menschen, die eine Zukunft haben
Anlässlich des Europäischen Protesttages zur Gleichstellung behinderter Menschen am 5. Mai machte die Bundesvorsitzende der Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA) e.V., Cornelia Kaminski, darauf aufmerksam, dass in Deutschland Menschen mit Behinderungen zusehends die Zukunft mittels vorgeburtlicher Tests genommen wird.
„Der Europäische Protesttag zur Gleichstellung behinderter Menschen steht in diesem Jahr unter dem Motto „Zukunft barrierefrei gestalten“. So begrüßenswert diese Forderung auch ist: Eine Zukunft kann nur dann barrierefrei gestaltet werden, wenn es eine Zukunft gibt. Diese Zukunft wird in Deutschland Menschen mit Behinderungen zusehends genommen“, kritisierte Kaminski.
» Mehr zur Kritik zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung behinderter Menschen
05.05.23: Fachtagung zu Genom-Editing: Eingriffe in das Erbgut von menschlichen Embryonen sollen Tabu bleiben
Im März 2023 gab es das dritte „Summit on Human Genome Editing“ im Londoner Francis-Crick-Institute. Dabei nahmen 400 Wissenschaftler, Bioethiker sowie Patienten- und Interessenvertreter teil. Eingriffe in das Erbgut von menschlichen Embryonen sollen Tabu bleiben, so das Fazit in einem Abschlussdokument.
Über die Fachveranstaltung berichtete ausführlich das österreichische Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) am 04.05.23.
Weitere Informationen:
Experten zu Genom-Editing: Eingriffe in das Erbgut von menschlichen Embryonen sollen Tabu bleiben
IMABE 04.05.23
29.04.23: Niederlande: Zulassung der Sterbehilfe für Kleinkinder geplant
In den Niederlande plant die Regierung die Sterbehilfe-Regelung auch auf Kinder, die jünger als zwölf Jahre alt sind, auszuweiten. Dies berichteten das Aerztebatt online am 17.04.23 und das österreichische Institut für Ehe und Familie (IEF) am 28.04.23
Demnach dürfen Minderjährige ab einem Alter von zwölf bereits Sterbehilfe beantragen. Allerdings müssen bis zu ihrem 16. Geburtstag die Eltern dem Antrag zustimmen. Zudem gibt es bereits eine Ausnahmeregelung für Neugeborene unter zwölf Monaten, die unter bestimmten Umständen von Ärzten getötet werden dürfen, sofern ihr Leiden „nach herrschender medizinischer Meinung“ unerträglich ist und keine Aussicht auf Besserung besteht.
Weitere Informationen:
Niederlande wollen aktive Sterbehilfe auf Kleinkinder ausweiten
Aerzteblatt.de 17.04.23
NL / Lebensende: „Sterbehilfe“ für Kleinkinder?
Institut für Ehe und Familie (IEF) 28.04.23
27.04.23: USA: Streit um ein Verbot der Abtreibungspille
In den USA ist seit geraumer Zeit ein Streit um ein Verbot der Abtreibungspille entbrannt. Nun hat der Oberste Gerichtshof entschieden, die Gerichtsurteile niedrigerer Instanzen zurückzuweisen. Diese hätten die Zulassung der Pille aufgehoben oder den Vertrieb zumindest eingeschränkt.
Dies berichtete „Die Tagespost“ am 22.04.23 und das Ärzteblatt online am 24.04.23. Demnach gibt es jedoch noch keine endgültige Entscheidung, sondern sie wurde damit nur vertagt.
Weitere Informationen:
US-Supreme Court: Abtreibungspille bleibt zunächst verfügbar
Die Tagespost 22.04.23
Mifepriston: Supreme Court hält Zugang aufrecht
Aerzteblatt.de 24.04.23
24.04.23: Bericht zur BVL-Fachtagung zur Eröffnung der Woche für das Leben am 22.04.23
Mit einer hochkarätig besetzten Fachtagung zum Thema „Orientierung am Lebensrecht statt normativer Beliebigkeit“ eröffnete der Bundesverband Lebensrecht am Samstag, den 22.04.23 in Osnabrück die Woche für das Leben.
Die Veranstaltung mit über hundert Teilnehmern wurde gleichzeitig als Festakademie zum 80. Geburtstag von Prof. Dr. Manfred Spieker begangen, berichtete der BVL in einer Pressemitteilung vom 24.04.23.
» Zum Bericht zur BVL-Fachtagung zur Eröffnung der Woche für das Leben am 22.04.23
21.04.23: BVL: „Ein Bundesjustizminister sollte sich vor Hate speech hüten.“
Pressemitteilung des Bundesverband Lebensrecht e.V. (BVL) zur heutigen Äußerung des Bundesjustizministers Marco Buschmann über die Lebensrechtsbewegung
Die heutige Aussage des Bundesjustizministers Marco Buschmann: „Was jetzt die Klimakleber tun, probieren dann möglicherweise als Nächstes die Reichsbürger oder radikale Abtreibungsgegner“, ist aufgrund ihrer Radikalität und Unwahrheit nicht hinnehmbar.
» Mehr zur BVL-Pressemitteilung zur Kritik von Bundesjustizminister Marco Buschmann
18.04.23: Erinnerung: BVL-Fachtagung zur Woche für das Leben am 22.04.23
Zum Auftakt der „Woche für das Leben“ veranstaltet der Bundesverband Lebensrecht (BVL) am Samstag, den 22.04.2023 von 12:00 bis 16:30 Uhr in Osnabrück eine Festakademie bzw. Fachtagung zum 80. Geburtstag von Prof. Dr. Manfred Spieker.
Das Thema lautet: „Fortschritt“ ohne Grenzen – Wohin führt die Optimierung des Menschen?
Besetzt ist die Veranstaltung wie immer mit hochkarätigen Fachleuten. Im Anschluss an die Fachtagung gibt es ab 17:00 Uhr einen Ökumenischen Gottesdienst zur offiziellen Eröffnung der Woche für das Leben im Dom.
Weitere Informationen
» Programm und Anmeldung zur BVL-Fachtagung am 22.04.23
» Mehr zur Woche für das Leben 2023
12.04.23: Spanien: Diskussion um „schwarze Listen“ für Ärzte die die Mitwirkung bei Sterbehilfe verweigern
In Spanien ist seit Mitte 2021 Sterbehilfe legalisiert. Dabei verpflichtet der Staat Ärztinnen und Ärzte, sich in ein öffentliches Register einzutragen, wenn sie sich weigern, an der Tötung eines Patienten mitzuwirken. Vertreter der Gesundbheitsberufe kritisieren diese Regelung scharf. Eine derartige Liste des Staates diene nur dazu, Ärzte einzuschüchtern anstatt das Recht auf Gewissensfreiheit zu unterstützen.
Über die Entwicklung in Spanien berichtet das österreichische Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) am 11.04.23.
In dem Beitrag geht es ergänzend auch um die Entwicklung in Frankreich, wo vor dem Hintergrund der dortigen aktuellen Debatte 800.000 Ärzte und Pflegende „Nein zur Euthanasie“ sagen.
Weitere Informationen:
Spanien: 9.000 Ärzte stehen auf staatlicher ’schwarzer Liste‘, weil sie Tötung auf Verlangen ablehnen
IMABE 11.04.23
08.04.23: Portugal: Vierter Anlauf für neues Gesetz zu aktiver Sterbehilfe
In Portugal hat das Parlament am 31.03.23 die inzwischen vierte Fassung eines Euthanasiegesetzes verabschiedet. Dies berichtete die Wochenzeitung „Die Tagespost“ online am 03.04.23.
Demnach waren die drei vorangegangenen Versionen von Staatspräsident Marcelo Rebelo de Sousa beziehungsweise vom Verfassungsgericht abgelehnt worden. Nun soll die vierte Fassung dem Staatspräsidenten vorgelegt werden, der dem Bericht zufolge nach Ostern darüber entscheiden werde.
Weitere Informationen:
Portugal: Neues Gesetz zu aktiver Sterbehilfe verabschiedet
Die Tagespost 03.04.23
05.04.23: München: 3900 Teilnehmer beim „Marsch fürs Leben“
Am 25.03.23 gab es in München zum dritten Mal den „Marsch fürs Leben“. Mit nach Polizeiangaben rund 3900 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war die Veranstaltung des Vereins „Stimme der Stillen“ erneut deutlich größer als zuvor. Im Jahr 2021 waren es noch rund 2000.
» Mehr zum Münchener „Marsch fürs Leben“
03.04.23: Bayern will Bundesratsinitiative zur Widerspruchsregelung bei Organspende starten
Bayern will zusammen mit anderen Bundesländern erneut eine Bundesratsinitiative zur Einführung der Widerspruchsregelung bei Organspende starten um letztlich noch einmal im Bundestag darüber abzustimmen. Das berichtete das Ärzteblatt online am 31.03.23.
Ein entsprechender Vorstoß 2019 vom damaligen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Karl Lauterbach (SPD) war nach vorangegangenen Debatten im Januar 2020 im Parlament in Dritter Lesung zu Gunsten der aktuellen Regelung gescheitert. Jedoch befürwortet auch Karl Lauterbach als aktueller Bundesgesundheitsminister seit Anfang des Jahres einen neuen Vorstoß hin zur Einführung der Widerspruchsregelung.
Weitere Informationen:
Bayern plant Initiative zu Widerspruchslösung bei Organspende
Aerzteblatt.de 31.03.23
31.03.23: Neues Gremium: „Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin“ hat sich konstituiert.
Am 31.03.23 hat sich die „Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin“ konstituiert. Sie wurde auf Grundlage des Koalitionsvertrages von der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Lisa Paus, dem Bundesminister für Gesundheit, Prof. Dr. Karl Lauterbach, und dem Bundesminister der Justiz, Dr. Marco Buschmann berufen. Dies teilte das Bundesfamilienministerium in einer Presseaussendung vom selben Tag mit.
» Mehr zur konstituierten „Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin“
27.03.23: Abtreibungszahlen: 9,9 Prozent mehr Abtreibungen im Jahr 2022
Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland ist im Jahr 2022 mit rund 104.000 gemeldeten Fällen um 9,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Im Jahr 2021 war mit 94.600 Fällen der niedrigste Stand seit Beginn der Statistik verzeichnet worden.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in einer Presseaussendung vom 27.03.23 mitteilt, lag die Zahl der Abtreibungen 2022 damit auch über dem Niveau der Jahre 2014 bis 2020, als die Zahl der gemeldeten Fälle stets zwischen rund 99.000 und 101.000 gelegen hatte.
» Mehr zu den gestiegenen Abtreibungszahlen 2022
23.03.23: BVL-Fachtagung zur Woche für das Leben am 22.04.23
Zum Auftakt der „Woche für das Leben“ veranstaltet der Bundesverband Lebensrecht (BVL) am Samstag, den 22.04.2023 von 12:00 bis 16:30 Uhr in Osnabrück eine Festakademie bzw. Fachtagung zum 80. Geburtstag von Prof. Dr. Manfred Spieker.
Das Thema lautet: „Fortschritt“ ohne Grenzen – Wohin führt die Optimierung des Menschen?
Besetzt ist die Veranstaltung wie immer mit hochkarätigen Fachleuten. Im Anschluss an die Fachtagung gibt es ab 17:00 Uhr einen Ökumenischen Gottesdienst zur offiziellen Eröffnung der Woche für das Leben im Dom.
Weitere Informationen
» Programm und Anmeldung zur BVL-Fachtagung am 22.04.23
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21.03.23: Bundesverband Lebensrecht e.V. (BVL) zum Welt-Down-Syndrom-Tag am 21. März
Am 21.03.23 ist Welt-Down-Syndrom-Tag. Aus diesem Anlaß forderte die Vorsitzende des Bundesverband Lebensrecht e.V., Alexandra Linder eine breite, öffentliche Debatte zu nicht-invasiven Bluttests bei Schwangeren auf Trisomien.
» Mehr zur BVL-Mitteilung zum Welt-Down-Syndrom-Tag am 21. März
18.03.23: Evangelischer Kirchentag schließt Lebensschützer aus
Der Deutsche Evangelische Kirchentag hat drei Lebensrechtsgruppen von der Teilnahme am Kirchentag im Juni in Nürnberg ausgeschlossen. Konkret geht es um die Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA), die Kooperative Arbeit Leben Ehrfürchtig Bewahren (KALEB) aus Chemnitz und „Hilfe zum Leben“ (Pforzheim).
Dies berichtete das katholische Nachrichtenportal kath.net am 14.03.23. Demnach erfolgte laut Kirchenleitung die Ablehnung der Lebensrechtsgruppen „aufgrund ihres Verhaltens“ bei vergangenen Kirchentagen. Details habe es jedoch nicht gegegeben.
Weitere Informationen:
Unfassbar: Evangelischer Kirchentag schließt Lebensschützer aus
kath.net 14.03.23
ALfA: Das Lebensrecht darf nicht gecancelt werden – Kaminski: Wer Lebensrechtler aus dem öffentlichen Diskurs ausschließt, verstößt gegen Grundrechte
Pressemitteilung ALfA 10.03.23
14.03.23: Ukraine-Krieg drängt Leihmutterschaft auf neue Märkte
Bis zum Ausbruch des Krieges war die Ukraine nach den USA der zweitgrößte Markt für Leihmutterschaft in der Welt. Jährlich wurden 2.500 Kinder von ukrainischen Leihmüttern ausgetragen. Davon waren 90 Prozent von ausländischen Paaren bestellt. Jetzt verlagert sich offenbar das Geschäft nach Georgien.
Darüber berichtete ausführlich das Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) am 13.03.23. Nur ein internationales Verbot könne demnach die Rechte von Frauen und Kindern schützen, so das Fazit.
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Baby-Business: Der Krieg in der Ukraine drängt die Leihmutterschaft auf neue Märkte
IMABE 13.03.23
11.03.23: Schweiz: Vorstoß zu Straffreiheit von Abtreibungen gescheitert
In der Schweiz ist ein parlamentarischer Vorstoß gescheitert, Abtreibungen aus dem Strafgesetzbuch zu streichen. Eine entsprechende Initiative von Léonore Porchet von den Grünen ist im Nationalrat am 07.03.23 mit knapper Mehrheit abgelehnt worden.
Dies berichtete am 07.03.23 das Schweizer Parlament auf seiner Webseite. Mit der Ablenung im Nationalrat ist die Initiative demnach vom Tisch.
Weitere Informationen:
Abbruch einer Schwangerschaft soll eine Strafsache bleiben
Schweizer Parlament 07.03.23
10.03.23: Bericht zur Podiumsdiskussion im Bonner Münster zum „Assistierten Suizid“
Am 06.03.23 gab es in der vollbesetzten Stadtkirche Bonner Münster eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion zum Thema „Assistierter Suizid – Worum es geht und was auf dem Spiel steht“. Eingeladen hatten hierzu die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Bonn, das katholische Bildungswerk und das Stadtdekanat Bonn.
Stefan Rehder von der katholischen Tagespost berichtete ausführlich in einem Beitrag vom 07.03.23 über die vielbesuchte Veranstaltung.
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Wo Kirche sich von einer anderen Seite zeigt
Die Tagespost 07.03.23
Suizidbeihilfe: Warnung an den Bundestag
Aerzteblatt.de 07.03.23
08.03.23: Bundesverband Lebensrecht (BVL) zum Internationalen Frauentag am 08. März
Am 08.03.23 ist Weltrauentag. „Im Rahmen einer sogenannten feministischen Außenpolitik an der Abtreibungsförderung festzuhalten, geht am Bedarf der Frauen vorbei“, kritisierte Alexandra Linder, Vorsitzende vom Bundesverband Lebensrecht in einer Pressemitteilung.
Mehr zur BVL-Mitteilung zum Internationalen Frauentag am 08.03.23
02.03.23: Kommission „reproduktive Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin“ steht
Die Mitglieder der Kommission „reproduktive Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin“ stehen fest. Dies teilte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am 28.02.23 auf Twitter mit. Das Gremium soll Laut „Tagespost“ Ende März seine Arbeit aufnehmen. Konkrete Arbeitsthemen sind § 218, Eizellspenden und Leihmutterschaft.
Im Vorfeld der geplanten Kommission gab es bereits von verschiedenen Seiten Kritik. So warnte Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) mit Blick auf die Arbeitsergebnisse vor „Vorfestlegungen“. Über die Zusammensetzung und die Diskussion um die Kommission berichtete die Tagespost am 01.03.23.
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§218: Kommission steht
DIe Tagespost 01.03.23
27.02.23: USA: Kritik an Umfrage zu Gencheck zur vorgeburtlichen Auswahl des „intelligentesten Kindes“
Eine in Amerika durchgeführte Umfrage zum Thema genetische Optimierung sorgt für Zündstoff. Konkret geht es um den überraschend hohen Zuspruch bei einer Befragung unter 6.800 US-Amerikanern, ein hypothetisches genetisches Screening-Verfahren anzuwenden, um die Bildungschancen für ihr zukünftiges Kind zu erhöhen.
Über die im Fachmagazin Science veröffentlichten Ergebnisse berichtete das Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik IMABE am 15.02.23. Demnach sprechen Kritiker von unsauberer Befragungsmethode und „Science-Fiction-Szenario“. Ethische Fragestellungen seien in der publizierten Umfrage ausgeklammert worden.
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Gencheck soll ‚intelligentestes Kind‘ auswählen
IMABE 15.02.23
25.02.23: Frankreich: Bürgerkonvent für Legalisierung der aktiven Sterbehilfe
In Frankreich hat sich der von Präsident Macron einberufene Bürgerkonvent zur Evaluierung des geltenden Gesetzes zum Lebensende massiv für die Legalisierung der aktiven Sterbehilfe ausgesprochen. Das Gremium plädiert sogar für die Möglichkeit von assistiertem Suizid und Euthanasie auch für Minderjährige.
Dies berichtete die Tagespost am 23.02.23. Zu betonen ist, dass der Bürgerkonvent allerdings keinerlei gesetzgebende Funktion hat und auch der Wortlaut eines neuen Gesetzes noch offen ist. Man darf gespannt sein, wie sich die Debatte weiter entwickelt.
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Klappe zu, Patient tot
Die Tagespopst 23.02.23
22.02.23: Interview des Monats: „Es gibt kein Recht auf einen assistierten Suizid“
In Österreich wurden bis Dezember 2022 insgesamt 111 Sterbeverfügungen errichtet. Dadurch entstünden für das medizinische Personal neue Belastungen und Überforderungen, erklärte Dietmar Weixler, Präsident der Österreichischen Palliativgesellschaft (OPG) im „Interview des Monats“ mit dem Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE).
In dem am 15.02.23 veröffentlichten Gespräch sieht Weixler einen langfristigen Konflikt zwischen dem juristischen und medizinischen Verständnis der Autonomie des Menschen.
Weitere Informationen:
Interview des Monats: „Es gibt kein Recht auf einen assistierten Suizid“
IMABE 15.02.23
20.02.23: Kanada: Wie sich die Medizin durch das Angebot der Tötung auf Verlangen verändert
In Kanada hat das seit 2016 bestehende Gesetz zum Medical Assistence in Dying (MAiD) das Vertrauen in der Arzt-Patient-Beziehung untergraben und damit das ärztliche Ethos ausgehöhlt. Das Gesundheitspersonal befürchtet, sich an aktive Sterbehilfe zu gewöhnen oder ständig mitwirken zu müssen, berichtete das Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) am 11.02.23.
In dem Beitrag berichtet das IMABE ausführlich über die Ergebnis einer Studie, die im Fachmagazin Palliative Medicine veröffentlicht wurde. Demnach empfinden alle Beteiligten als besonders belastend die Erfahrung, vorab einen Todeszeitpunkt festlegen zu müssen.
Weitere Informationen:
Tötung auf Verlangen in Kanada: Wie sich die Medizin durch das Angebot verändert
IMABE 11.02.23
17.02.23: Einladung zum Lebensrecht-Forum am 11.03.23 in Kassel
Am Samstag, den 11.03.23 gibt es wieder in Kassel das jährliche Lebensrecht-Forum des offenen Netzwerks „Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen“ (TCLG) – ein Tag für alle Engagierten und Interessierten rund um das Thema Lebensrecht. Das konkrete Thema lautet diesmal „Zeitenwende? – Neue Herausforderungen!“ und beleuchtet u.a. die Debatte um die geplante Streichung des Paragraph 218 StGB.
Neben den Impulsvorträgen ist Gelegenheit zum Kennenlernen, Austauschen und Weitergeben von Anregungen und Informationen. Anmeldungen sind erforderlich und werden erbeten bis 07.03.23
» Weitere Informationen und Anmeldung unter www.tclrg.de
12.02.23: Debatte um Einsetzung einer Kommission zu Paragraph 218 StGB
Seit geraumer Zeit werden Forderungen nach einer Streichung des Paragraphen 218 StGB laut. Nun soll eine bis Ostern eingesetzte Kommission eine mögliche Streichung der Abtreibungsregelung prüfen und innerhalb eines Jahres ein Ergebnis vorlegen.
Über die diesbezüglichen Pläne von Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) und die Kritik daran berichtete das RedaktionsNetzwerk Deutschland (rnd) am 11.02.23.
Weitere Informationen:
Debatte um Streichung: Kommission zu Paragraf 218 nimmt Arbeit noch vor Ostern auf
RND 11.02.23
09.02.23: Herzgesellschaften fordern neue Debatte über Widerspruchslösung bei Organspende
Im Jahr 2022 sank die Zahl der Organspenden. Mitte Januar 2023 forderte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) daher eine neuerliche Debatte über die Einführung einer Widerspruchslösung. Nun schlossen sich auch mehrere Herzgesellschaften in Deutschland diesen Forderungen an. Darüber berichtete das Ärzteblatt online am 06.02.23.
Die Fachgesellschaften wollen demnach, dass das Thema wieder auf die politische Agenda kommt. Ein Anlauf für die Einführung der Widerspruchslösung war im Bundestag mit großer Mehrheit im Jahr 2020 bereits gescheitert.
Weitere Informationen:
Herzgesellschaften fordern erneute Diskussion um Widerspruchslösung bei den Organspenden
Aerzteblatt.de 06.02.23
07.02.23: Gesetzentwurf in USA: Haftverkürzung für Knochenmark- oder Organspende
Im US-amerikanischen Bundesstaat Massachusetts wurde ein Gesetzentwurf eingebracht, der Gefängnisinsassen mit Haftverkürzungen von bis zu einem Jahr locken will, wenn sie Knochenmark oder ein Organ spenden.
Was von dem Vorstoß zu halten ist, Gefangene durch Haftverkürzung zur „Spende“ von Körperteilen animieren zu wollen, kommentiert Stefan Rehder ausführlich in der „Tagespost“ vom 03.02.23.
Weitere Informationen:
Massachusetts erwägt Haftverkürzung bei Organspende
Aerzteblatt.de 02.02.23
Unmoralisches Angebot
Die Tagespost 03.02.23
04.02.23: Suizidhilfe-Neuregelung: Zwei Parlamentariergruppen wollen ihre Gesetzentwürfe vereinen
In die Debatte um eine Neuregelung der Suizidbeihilfe kommt Bewegegung. Konkret wollen zwei Abgeordnetengruppen mit liberalen Vorstellungen ihre Gesetzentwürfe vereinen, um einem restriktiven Gesetzentwurf im Bundestag zu verhindern. Derzeit gibt es insgesamt drei konkurierende Gesetzentwürfe.
Das berichtete das RedaktionsNetzwerk Deutschland am 31.01.23 unter Berufung auf Kreise der beteiligten Abgeordneten.
Weitere Informationen:
Liberale Sterbehilferegelung: Aus zwei Gruppenanträgen im Bundestag soll einer werden
RedaktionsNetzwerk Deutschland 31.01.23
Endstation Karlsruhe
Kommentar von Stefan Rehder
Die Tagespost 03.02.23
28.01.23: IMABE-Studie: Was macht Abtreibung mit der Psyche?
Immer wieder wird nicht nur in Fachkreisen kontrovers über die psychischen Folgen einer Abtreibung und das Post-Abortion Syndrom diskutiert. Dazu gibt es eine neue lesenswerte Studie des österreichischen Instituts für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE), die im Frühjahr 2023 erscheint. Wissenschaftler wollen die Debatte damit auf eine sachliche Ebene heben.
Das IMABE berichtete vorab am 23.01.23 über die Studie. Im Kern geht es darin um die Frage: Kann eine Abtreibung die seelische Gesundheit von ungewollt Schwangeren schützen? Oder gibt es einen Zusammenhang zwischen Abtreibung und psychischen Folgeproblemen bei Frauen?
Weitere Informationen:
IMABE-Studie: Was macht Abtreibung mit der Psyche?
Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik 23.01.23
25.01.23: Mehr als 100.000 Teilnehmer beim 50. „March for Life“ in Washington D.C.
Am 20.01.23 gab es in den USA in Washington D.C. den 50. „March for Life“ mit mehr als 100.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Es war der erste Marsch seit dem der Oberste Gerichtshof in einem richtungsweisenden Urteil vom 24.06.22 das Recht auf Abtreibung gekippt und das historische „Roe v. Wade“ Urteil aufgehoben hat.
Über den „March for Life“ in den USA berichtete das katholische Nachrichtenportal kath.net ausführlich am 23.01.23.
US-Präsident Joe Biden bekräftigte unterdessen vor dem Hintergrund des 50. Jahrestages des Urteils „Roe v. Wade“, der Kampf für das Recht auf Abtreibung sei „nicht vorbei“.
Weitere Informationen:
„Fürchtet euch nicht! Schwimmt gegen den Strom! Wählt das Leben!“
kath.net 23.01.23
US-Präsident: Kampf für Recht auf Schwangerschaftsabbrüche nicht vorüber
Aerzteblatt.de 23.01.23
24.01.23: Studie zu Organspende nach Sterbehilfe
Seit einigen Jahren wird in verschiedenen Ländern, die die Sterbehilfe legalisiert haben, die Sterbehilfe mit einer anschließenden Organentnahme kombiniert.
Das Onlineportal Bioedge.org berichtete am 24.01.23 über eine im September 2022 veröffentlichte Amerikanische Studie mit Untersuchungen zu konkreten Zahlen dieser umstrittenen Praxis. Demnach ist Kanada weltweit führend bei der Organspende nach Sterbehilfe. Dies, obwohl Kanada erst 2016 die Sterbehilfe legalisiert hat, lange nach Belgien und den Niederlanden.
Weitere Informationen:
Studie: Kanada ist weltweit führend in der Organspende nach Sterbehilfe
Beitrag auf sterbehilfe-debatte.de 24.01.23
17.01.23: Sinkende Organspende-Zahlen 2022: Bundesgesundheitsminister Lauterbach fordert erneute Debatte über Widerspruchsregelung
Am 16.01.23 hat die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) die neuesten Zahlen zur Organspende bekannt gegeben. Demnach ist sowohl die Zahl der Organspender als auch die Zahl der Transplantationen im vergangenen Jahr 2022 deutlich zurückgegangen.
Vor diesem Hintergrund forderte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eine neuerliche Debatte über die Einführung der Widerspruchslösung. Das heißt, alle Menschen in Deutschland sollen automatisch nach Feststellung des umstrittenen Hirntodes Organe entnommen werden können, sofern er/sie nicht zu Lebzeiten ausdrücklich widerspricht.
Ein entsprechender Gesetzesvorstoß 2020 vom damaligen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zusammen mit Lauterbach war im Bundestag mit großer Mehrheit gescheitert. Auch zum aktuellen Anlauf regen sich kritische Stimmen.
Über die neuesten Zahlen und den Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Lauterbach berichtete ausführlich das Deutsche Ärzteblatt online am 16.01.23.
Weitere Informationen
Organspende: Zahlen rückläufig, neue Debatte über Reform
Aerzteblatt.de 16.01.23
„Es fehlt die positive Grundeinstellung zur Organspende“
Aerzteblatt.de 16.01.23
15.01.23: Österreich: Palliativgesellschaft stellt erstmals Daten zur Suizidbeihilfe vor
Palliativmediziner wehren sich gegen die vom Gesetzgeber in Österreich zugeschriebene Rolle, über assistierten Suizid aufzuklären, berichtete das Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) am 15.01.23.
Dem Bericht zufolge sehen sich Palliativmediziner ein Jahr nach Einführung des Sterbeverfügungsgesetzes in Österreich durch Wertekonflikte belastet. In der Praxis zeige sich, dass Selbstbestimmung ein überhöhtes Konstrukt ist. Entscheidungen zur Selbsttötung gingen vielmehr „existentielle Not, Verzweiflung und schlecht behandelte körperliche Leiden“ voraus, so ein Ergebnis der Österreichischen Palliativgesellschaft (OPG).
Beihilfe zur Selbsttötung: Österreichische Palliativgesellschaft stellt erstmals Daten vor
IMABE 15.01.23
13.01.23: Fachpublikation: Suizidforscher hinterfragen fragwürdiges Konstrukt von Autonomie
Vor dem Hintergrund der Debatte um die Legalisierung des assistierten Suizids hinterfragt eine Gruppe von schweizerischen, österreichischen und deutschen Psychiatern, Psychologen und Psychotherapeuten kritisch die postulierte freie Verantwortlichkeit von Patienten mit Suizidhilfe-Wünschen.
Über Ihre Erkenntnisse, veröffentlicht im Psychosozial-Verlag erschienen Sonderdruck „Assistierter Suizid und Autonomie – ein Widerspruch?“ (psychosozial 45. Jg. (2022) Heft III (Nr. 169), berichtete das österreichische Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) am 12.01.23.
In der Fachpublikation vom September 2022 gehen die Expertinnenen und Experten der Frage nach, was Autonomie im Kontext einer Lebenskrise und beim assistierten Suizid bedeutet. Sie kommen laut IMABE zu dem Schluss, dass „das Zulassen des assistierten Suizids auf einem Konstrukt von Autonomie basiert, das den wissenschaftlichen Erkenntnissen zu suizidalen Krisen nicht standhält“.
Psychiater: „Suizide zu unterstützen ist wissenschaftlich und ethisch unhaltbar“
IMABE 12.01.23
12.01.23: Debatte um mögliche Streichung von §218: Bayern droht mit Gang vor Bundesverfassungsgericht
Vergangene Woche hat Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen) erneut gefordert, den § 218 StGB zu streichen und Abtreibungen zu legalisieren. Die bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Ulrike Scharf (CSU), hat nun der Bundesregierung in Berlin mit dem Gang vor das Bundesverfassungsgericht gedroht für den Fall, dass diese das Abtreibungsverbot aus dem Strafgesetzbuch streicht.
Dies berichtete die Tagespost am 12.01.23 im Kommentar um „5 vor 12“. Dem Kommentar von Stefan Rehder zufolge besteht jedoch Zweifel, ob es sich dabei nicht nur um ein wahltaktisches Manöver handelt. Er kritisierte in dem Zusammenhang ausführlich das unscharfe Profil der CDU und CSU.
Weitere Informationen:
Bayern droht mit Gang nach Karlsruhe
Die Tagespost 12.01.23
Paus dringt auf Neuregelung von Schwangerschaftsabbrüchen außerhalb des Strafrechts
Aerzteblatt.de 05.01.23
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