Hier finden Sie Informationen zum Thema Chimären und Mischwesen.
24.07.21: Liberalisierung der Embryonenforschung: Neue Richtlinien der International Society for Stem Cell Research

Screenshot: International Society for Stem Cell Research (ISSCR) Guidelines May 2021
Konkret ist demnach die bisher geltende Regelung, wonach Experimente an menschlichen Embryonen nur innerhalb der ersten 14 Tage nach der Befruchtung zulässig sind, entfallen. Außerdem sollen Mischwesen aus Tier und Mensch für die Stammzellenforschung erzeugt werden.
Das Ärzteblatt berichtete bereits am 26.05.21 über die neuen internationalen Leitlinienänderungen.
Ausführliche Informationen:
The ISSCR Releases Updated Guidelines for Stem Cell Research and Clinical Translation
Pressemitteilung ISSCR 26.05.21
Internationale Leitlinie für mehr Freiheit bei Embryonenforschung
Aerzteblatt 26.05.21
Stammzellenforscher wollen Mensch-Tier-Mischwesen erzeugen
kath.net 16.07.21
02.08.19, ergänzt am 07.08.19: Zur Organzüchtung: Japanischer Forscher erhält erstmals Genehmigung zur Züchtung von Mensch-Tier-Mischwesen bis zur Geburt
Der Forscher Hiromitsu Nakauchi hat in Japan erstmals die Genehmigung bekommen, Mischwesen aus Tier und Mensch zu erzeugen und bis zur Geburt heranreifen zu lassen. In den meisten anderen Staaten ist das bislang verboten.
Mit derlei Versuchen soll es einmal möglich werden, Organe zu Transplantationszwecken heranzuzüchten. So soll der Mangel an Spenderorganen behoben werden. In Deutschland stieß die Genehmigung auf scharfe Kritik aber auch Zustimmung.
Kurz nach den bekanntgewordenen geplanten Chimären-Experimenten in Japan sorgte ein spanischer Forscher für Aufsehen. Er erforscht mit chinesischen Kollegen spanischen Medienberichten zufolge die Entwicklung menschlicher Stammzellen in Affen-Embryonen. Die Forschungen macht er dazu in China, denn in Spanien wäre sein Projekt verboten. Als langfristiges Ziel wollen auch diese Wissenschaftler in Tierembryonen einzelne menschliche Organe züchten, um diese dann zu entnehmen und Patienten zu transplantieren.
» Mehr zu Chimären als Organlieferanten
30.01.17: Ärzte für das Leben kritisieren Herstellung von Schwein-Schwangerschaften mit Mensch-Schwein-Mischwesen

Ergänzende Informationen:
Forscher bilden chimäre Embryonen mit menschlichen Anteilen
Palo Alto/La Jolla – Zwei Forschergruppen sind dem Ziel, menschliche Organe in Tieren zu züchten, um sie zu wissenschaftlichen Zwecken oder zur Transplantation zu verwenden, einen Schritt näher gekommen.
AERZTEBLATT.DE 27.01.17
06.06.16: Ärzte für das Leben e.V.: Herstellung von Mensch-Schwein Mischwesen beunruhigt zutiefst

10.10.11: Längst fällige Bioethikdebatte: Wie viel Mensch im Tier ist „zulässig“? – Hat das Embryonenschutzgesetz eine „Regelungslücke“?
Wieder einmal hinkt die Ethik dem biotechnischen „Fort-Schritt“ hinterher. 2008 hatten britische Forscher Misch-Embryonen geschaffen, die zu über 99% menschlicher, in einem Bruchteil tierischer Genese waren. Um in der Petrischale Stammzellen für Forschungszwecke zu erhalten, die nicht aus der Zerstörung von Menschenembryonen stammten, hatte man den Zellkern einer menschlichen Hautzelle in eine entkernte Rinderzelle eingebracht, die dann mittels eines elektrischen Impulses zu einem zytoplasmatischen Hybrid („Zybrid“) – als künftigem Stammzellspender – heranwuchs.
Dreieinhalb Jahre danach befasst sich jetzt der Deutsche Ethikrat in Berlin mit dem Problem solcher und ähnlicher Mischwesen: Hybriden, Cybriden und Chimären. Ende September erschien seine Stellungnahme zum Umgang mit „Mensch-Tier-Mischwesen in der Forschung“ auf 98 Seiten.