06.11.19 Bedeutende Deklarationen des Weltärztebundes und der abrahamitischen Religionen gegen Euthanasie und assistierten Suizid veröffentlicht

Die Liga „Ärzte in Ehrfurcht vor dem Leben“ begrüßt die aktuelle Erklärung des Weltärztebundes und die interreligiöse Deklaration von Vertretern der abrahamitischen Religionen gegen assistierten Suizid und Euthanasie.

Wie die Liga in einer Pressemitteilung vom 03.11.19 berichtet, bekräftigte Ende Oktober 2019 der Weltärztebund (World Medical Association, WMA) auf der 70. Generalversammlung in Tiflis, Georgien erneut seine ablehnende Haltung gegenüber Euthanasie und ärztlich assistiertem Suizid. Vorangegangen waren intensive Beratungsprozesse mit Ärzten und Nichtärzten auf der ganzen Welt.

Die WMA betont ihr starkes Bekenntnis zu den Grundsätzen ärztlicher Ethik und fordert höchsten Respekt vor dem menschlichen Leben. Auch solle kein Arzt zur Teilnahme an Euthanasie und assistiertem Suizid gezwungen oder dazu verpflichtet werden, diesbezüglich Überweisungsentscheidungen zu treffen.

Bundesärztekammer-Präsident Klaus Reinhardt unterstrich die Bedeutung der Erklärung: „Ärzte sind dem Leben verpflichtet. Es ist wichtig, dass der Weltärztebund das noch einmal zum Ausdruck gebracht hat.“ (Dt. Ärzteblatt 1.11.2019)

Neben der Ärzteschaft positionierten sich auch Vertreter der drei abrahamitischen Religionen und unterzeichneten am 28.10.2019 im Vatikan eine gemeinsame Erklärung gegen Euthanasie und assistierten Suizid.

„Euthanasie und assistierter Suizid sind von Natur aus und in der Konsequenz aus moralischer wie religiöser Sicht falsch und sollten ausnahmslos verboten werden. Jeglicher Druck auf Todkranke, ihr Leben durch aktives und vorsätzliches Handeln zu beenden, wird kategorisch abgelehnt.“ Gefördert und unterstützt werden solle eine qualifizierte und professionelle Palliativmedizin. Der Vatikan bezeichnete die Deklaration als historisch. Es sei das erste Mal, dass Muslime, Juden und Christen gemeinsam ein solches Dokument unterzeichneten.

Die Liga „Ärzte in Ehrfurcht vor dem Leben“ hofft sehr, dass diese beiden bedeutenden Deklarationen auch in der Politik, bei den Gerichten und in den Medien angemessene Beachtung finden.

Ergänzende Informationen:

World Medical Association Reaffirms Opposition to Euthanasia and Physician-Assisted Suicide
PRESSEMITTEILUNG WMA 26.10.19

Weltärztebund bestätigt Ablehnung des ärztlich assistierten Suizids und der Euthanasie
AERZTEBLATT.DE 01.11.19

Position paper of the abrahamic monotheistic religions on matters concerning the end of life
Vatican City, October 28th, 2019
(11 Seiten, PDF-Format)

Vatikan: Erklärung von drei Religionen gegen Euthanasie einmalig Übereinstimmende Werte
DOMRADIO 29.10.19

Liga „Ärzte in Ehrfurcht vor dem Leben“

ÄfdL-Themenrubrik Suizidbegleitung / Sterbehilfe