Am 20. September fand in Berlin zum zehnten Mal der „Marsch für das Leben“ mit einer Rekordbeteiligung von mehr als 5.000 zumeist jungen Menschen statt. Dieser Schweige-Marsch dient der Wahrung und Verteidigung des Rechts jedes Menschen auf Leben – von der Zeugung bis zu seinem natürlichen Tod – und stand unter dem Motto „Ja zum Leben: Für ein Europa ohne Abtreibung und Euthanasie“. Er begann mit einer einstündigen Kundgebung vor dem Bundeskanzleramt, zog zwei Stunden lang durch die Berliner Innenstadt und endete mit einer gottesdienstlichen Versammlung vor dem Berliner Dom.
Dieser Schweige-Marsch war allein wegen seiner Größe nicht zu übersehen. Infolge anhaltenden verleumderischen Gebrülls, wiederholter Sitzblockaden und tätlicher Angriffe auf Sachen und Personen – es gab mehrere Verletzte – geriet der Schweige-Marsch trotz des überaus dankenswerten massiven Polizeischutzes in ein chaotisches Umfeld. Es gipfelte mit einer Farbbeutel-Attacke und laut Medienberichten in Handgreiflichkeiten des ZDF-Kamerateams der heute-show gegen den Bundestagsabgeordneten und bisherigen Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen Hubert Hüppe. Bereits in der Nacht zuvor waren unbekannte Täter in die Geschäftsstelle des Veranstalters eingebrochen und hatten diese verwüstet. Die im Bundesverband für Lebensrecht vertretenen sowie eine Vielzahl weiterer Hilfsorganisationen bemühen sich im gesamten Bundesgebiet überaus tatkräftig, ideenreich und aufopfernd um die seelische, praktische und finanzielle Unterstützung von Frauen, die in einen Schwangerschaftskonflikt geraten sind. Zeugnisse von Müttern, die sich trotz aller Schwierigkeiten für ihr Kind entschieden haben, sind überaus berührend und beglückend.
Entgegen dem von Bundestag und Bundesverfassungsgericht angegebenen Ziel eines besseren Schutzes des Lebens der ungeborenen Kinder wurden aufgrund der seitherigen Gesetzgebung inzwischen 10 bis 12 Millionen Kinder im Mutterleib im Namen des Volkes staatlich organisiert und finanziert „legal“ getötet (die Zahl liegt laut Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung weit höher als die offiziellen statistischen Angaben). Dadurch wurden zahlenmäßig inzwischen die zwölf größten Städte unseres Landes ausgelöscht, nämlich Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart, Düsseldorf, Dortmund, Essen, Bremen, Dresden und Leipzig. Damit nicht genug, denn in jeder Minute eines Arbeitstages wird ein weiteres ungeborenes Kind zum Opfer.
Nur wenigen Politikern und Bürgern ist bewusst, dass es sich bei jeder einzelnen Abtreibung um eine heimtückische, bei lebendigem Leib erfolgende Tötung eines einzigartigen und unwiederbringlichen Menschen handelt. Betroffen sind zudem die werdenden Mütter, die tiefes Leid und vielfach lebenslang anhaltende seelische, psychosomatische und körperliche Störungen erfahren, sowie deren Partner, Familien und Angehörige. Somit ist ein Großteil der deutschen Bevölkerung direkt oder indirekt betroffen. In Verbindung mit der nun auch in Deutschland propagierten sog. „Sterbehilfe“, die in Wirklichkeit eine Tötung darstellt, gilt es, für die Würde und für das Recht auf Leben eines jeden Menschen einzutreten – so wie diese gemäß Grundgesetz Art. 1 und 2 vom Staat garantiert werden (müssten). Wer aber engagiert sich in Deutschland und in Europa für das Recht auf Leben sowohl der ungeborenen Kinder als auch der kranken und der alten Menschen?
Prof. Dr. med. U. Runne
Weitere Informationen und Berliner Erklärung
Auf der Webseite zum Marsch für das Leben finden Sie zahlreiche Fotos, eingegangene Grußworte von Kirchenvertetern und Politkern sowie weitere Hintergrundberichte.
Zudem gibt es wieder eine „Berliner Erklärung zum Schutz des ungeborenen Lebens“. Darin appelliert der Bundesverband Lebensrecht an Politik und Gesellschaft, das unbedingte Recht auf Leben als oberstes Menschenrecht und elementare Grundlage unserer rechtsstaatlichen Ordnung zu achten und durchzusetzen.
Presseschau
Nachfolgend finden Sie ein paar ausgwewählte Berichte zum Berliner Marsch für das Leben 2014.
Marsch für das Leben in Berlin mit über fünftausend Teilnehmern
Nach Schätzungen der Veranstalter haben über 5.000 Menschen teilgenommen – Wieder Steigerung zum Vorjahr (2013: mehr als 4.500 Unterstützer) – Anschlag auf BLV-Geschäftsstelle
KATH.NET 20.09.14
Mit dem Segen aus Rom
Mehr als 5.000 Christen bei „Marsch für das Leben“ durch Berlin
DOMRADIO 20.09.14
JA zum Leben!
Es ist erstaunlich, dass in Berlin beim „Marsch für das Leben“ jedes Jahr Tausende von Menschen auf die Straße gehen, um für etwas zu demonstrieren, was eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte: das Recht auf Leben.
Von Georg Dietlein
KATH.NET 20.09.14
Marsch für das Leben: Vorsitzender zieht gemischtes Fazit
Lohmann: Mehr Teilnehmer, aber auch mehr Gewalt von Gegendemonstranten
KATH.NET 22.09.14