27.10.23: Anhaltende Kritik an Stellungnahme des Rates der EKD zur Neuregelung der Abtreibung
Am 11.10.23 hat der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) eine umstrittene Stellungnahme zu einer von der Bundesregierung geplanten möglichen Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs vorgelegt. Die Kritik daran reißt nicht ab.
Konkret warf laut einem Bericht der katholischen Tagespost vom 20.10.23 der Kölner Sozialethiker Elmar Nass EKD-Rat vor, den Schutz des ungeborenen Lebens zu schwächen. Er schlägt eine Erarbeitung ökumenischer Position vor. Der Bonner Staatsrechtler und Rechtsphilosoph Christian Hillgruber kritisierte ebenfalls die EKD-Stellungnahme. Er sieht kaum Chancen für eine Regelung der Abtreibung außerhalb des Strafrechts.
Kritik kam außerdem von den beiden Vorsitzenden des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologinnen und Theologen (ÖAK), dem Essener Bischof Franz-Josef Overbeck und dem ehemalige Kirchenpräsident der Landeskirche der Pfalz, Christian Schad. Sie verteidigten in einer gemeinsamen Stellungnahme vom 20.10.23 die geltende Rechtslage zur Abtreibung und betonten, dass man den erreichten gesellschaftlichen Kompromiss nicht unbedacht aufkündigen sollte.
Weitere Informationen:
Stellungnahme: Rat der EKD zu einer möglichen Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs
ÄfdL-Meldung 16.10.23
Abtreibung: Hillgruber sieht kaum Chancen für eine Regelung außerhalb des Strafrechts
Bonner Staatsrechtler kritisiert EKD-Stellungnahme zur Umgestaltung des § 218 StGB.
Die Tagespost 20.10.23
Nass schlägt Erarbeitung ökumenischer Position vor
Die Tagespost 20.10.23
Zur Diskussion um eine rechtliche Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs
Stellungnahme der Vorsitzenden des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologinnen und Theologen
Deutsche Bischofskonferenz 20.10.23
Die EKD trägt zur Spaltung bei
Gastbeitrag von Daniela Städter, idea
Die Tagespost 22.10.23
§ 218 vor dem Fall?
Kommentar von Stefan Rehder
Die Tagespost 13.10.23