07.03.18: Statistisches Bundesamt: 2,5 % mehr Schwangerschaftsabbrüche 2017
Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche nahm 2017 gegenüber dem Vorjahr um 2,5 Prozent zu. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am 06.03.18 mitteilt, wurden 2017 konkret rund 101.200 Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland gemeldet.
Knapp drei Viertel, d.h. 72 Prozent, der Frauen, die 2017 eine Abtreibung durchführen ließen, waren zwischen 18 und 34 Jahre alt, 17 Prozent zwischen 35 und 39 Jahre. Rund acht Prozent der Frauen waren 40 Jahre und älter. Die unter 18-Jährigen hatten einen Anteil von drei Prozent. Rund 39 Prozent der Frauen hatten vor dem Schwangerschaftsabbruch noch keine Lebendgeburt.
96 Prozent der gemeldeten Abtreibungen wurden nach der Beratungsregelung vorgenommen. Medizinische und kriminologische Indikationen waren in vier Prozent der Fälle die Begründung für die vorgeburtliche Kindstötung. Die meisten Schwangerschaftsabbrüche, d.h. 61 Prozent wurden mit der Absaugmethode (Vakuumaspiration) durchgeführt, bei 21 Prozent wurde das Mittel Mifegyne® verwendet. Die Abtreibungen erfolgten überwiegend ambulant – rund 79 Prozent in gynäkologischen Praxen und 18 Prozent ambulant im Krankenhaus. Sieben Prozent der Frauen ließen den Schwangerschaftsabbruch in einem Bundesland vornehmen, in dem sie nicht wohnten.
Im vierten Quartal 2017 wurden laut Destatis rund 24.300 Abtreibungen gemeldet, das waren 4,3 Prozent mehr als im vierten Quartal 2016.
Ergänzende Informationen
ÄfdL-Fachinformationen zum Thema Schwangerschaftsabbruch / Abtreibung